Der Österreicher Michael stattet seiner deutschen Ex-Freundin Gabi in Berlin einen Überraschungsbesuch ab... und zwar just an dem Tag, als mitten in der Hauptstadt eine Zombie-Epidemie ausbricht. Um sich vor den Horden Infizierter in Sicherheit zu bringen, verschanzt Michael sich zusammen mit dem zufällig anwesenden Installateurs-Azubi Harper in Gabis Wohnung. Über den Hof des Mietshauses nimmt man Kontakt zu einigen Nachbarn auf, die ebenfalls in ihren Wohnungen festsitzen, und schmiedet nach und nach an möglichen Fluchtplänen... Der Revitalisierung, die das Lebende Tote-Subgenre zu Beginn der 2000er durch "28 Days Later" und das "Dawn of the Dead"-Remake erfahren hat (und unter deren Nachwirkungen man bis heute zu leiden hat) ist es wohl geschuldet, dass selbst irgendein Intendant beim Alte Leute-Sender ZDF ein paar Jahre darauf noch das Go für einen hiesigen Zombie-Streifen innerhalb der "Das kleine Fernsehspiel"-Reihe gegeben hat... wie kurios. "Rammbock" (den Titel mag man anfänglich noch als vollkommen unsinnig empfinden... letzen Endes ist er aber doch nur ca. 80% unsinnig) entpuppt sich dann überraschend als ganz nette, wenn auch beinahe schon Kammerspiel-artige (und zudem völlig unblutige) Zombiefilm-Variante, die aus ihren beschränkten Mitteln noch das Beste macht. Irgendetwas revolutionär Neues hat das Regie-Duo Marvin Kren und Benjamin Hessler allerdings nicht zu erzählen und wirklich eklatant-originelle Aspekte gewinnen die Macher ihrem Stoff auch nicht ab (vielleicht mal abgesehen von der Verzögerung der Infektion durch Beruhigungsmittel aus der Haus-Apotheke), weshalb sich durchaus die Vermutung aufdrängt, dass der schmal an einem Schauplatz umrissenen Zombie-Apokalypse auch schnell die Luft hätte ausgehen können, wenn man sich Laufzeit-mäßig nicht auf 'ne knappe Stunde beschränkt hätte. So bleibt immerhin der Versuch, ein paar Motive und Versatzstücke aus dem harten Horror-Genre einem breiteren Publikum nahezubringen, ehrbar, auch wenn unterm Strich nix Besonderes dabei herausgekommen ist.
6/10