Bizarres Horrordrama aus Neuseeland um sexuellen Missbrauch, Seelenwanderung, späte Schuld und Vergeltung sowie einpaar verwirrten Gothic-Girlies. Während Peter Jackson jeder kennt, fristet sein Landsmann und Regie-Kollege David Blyth trotz langjähriger Aktivität eher ein Schattendasein. Dabei inszenierte dieser mit "Robot Maniac" bereits 1984 einen kleinen NZ-Indie-Hit, mehrere Episoden der "Power Rangers" sowie eine Doku über den Sadomaso in seiner Heimat.
In "Wound" bietet Blyth allerhand Surreales, um am Ende ein Ergebnis zu präsentieren, dass ein bisschen arg wie zusammengewürftelt wirkt. Nach einem starken Auftakt drosselt der Regisseur unnötigerweise das Erzähltempo, um in einen handlungsbedingten Wirrwarr überzugleiten, den man nicht immer verstehen muss. Da gibt es ein düsteres Familiengeheimnis, gruftige SM-Partys und ebensolche Rollenspiele in den eigenen vier Wänden, obskure Schweinereien im Internet und Darstellerinnen, die aussehen würden sie Project Pitchfork zum Frühstück hören.
Blyth bedient in diesem durchaus verstörenden Film die Sicko-Abteilung gleich mehrfach, hätte aber gerne auch an die Leute denken können, die was mit einer richtigen Handlung sehen möchten. Immer wieder schafft es ""Wound" eine gewisse Faszination zu erzeugen, die in gepflegte Langeweile abrutscht, wobei genau diese Anläufe immer und immer wieder gelingen. So weiß dieser Low Budget-Horror vom anderen Ende der Welt eher durch seine morbide Visualisierung und die verstörenden Undertones zu überzeugen während die arg konstruierte Handlung zu viele Plotholes kreiert.
Zudem ist "Wound" kaum blutig, jedoch überaus düster und grimmig in seiner Aussage. Der bittere Beigeschmack, dass hier zu vieles verschenkt wurde, bleibt trotzdem. 5 von 10 Punkten.