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Die mit allen Wassern gewaschene CIA-Agentin Evelyn Salt gilt als Ass ihrer Zunft. So wundert man sich, dass ein ehemaliger russischer Offizier ausgerechnet sie beschuldigt, ein russischer Schläfer zu sein, der noch zu Sowjetzeiten dazu ausgebildet wurde, den Untergang der USA einzuleiten. Mit dem Attentat auf den russischen Präsidenten soll dies nun seinen Anfang nehmen. Salt weiß um die Gefahr, der nun auch ihr geliebter Mann ausgesetzt ist und entgeht ihrer Festnahme. Fortan kennt sie nur ein Ziel: Sie will die Hintermänner demaskieren. Als die ihren Mann ermorden, hat sie auch noch ein ganz persönliches Interesse daran, die Intriganten zu enttarnen und zu liquidieren.

Der Anfang des Agententhrillers scheint direkt dem Bond Streifen Die another Day entsprungen zu sein. CIA Agentin Salt wird aus der nordkoreanischen Gefangenschaft ausgetauscht und scheint nach den Information eines russischen Überläufers umprogrammiert worden zu sein. Nicht das einzige Deja Vu Gefühl, das einem in Salt fortan begegnet. Bei ihren schier unmöglichen Sprung- und Kletteraktionen auf fahrenden Autos, Häuserfassaden oder im Fahrstuhlschacht kam wieder das gute alte Actionadventuregefühl aus Lara Croft wieder hoch. Völlig unrealistisch aber immerhin spektakulär.
Ungewöhnlich auch das der hier der kalte Krieg wieder aus der Mottenkiste geholt wurde, statt wie an der Stelle die letzten Jahre üblich irgendwelche Terroristenschergen. Dennoch ist die Idee der inaktiven Schläfer zwar nicht neu, aber auch noch nicht abgenudelt. Es gibt genügend Raum für Personen sich zu enttarnen und so ein paar nette Twists einzubauen und zumindest hier hab ich den letzen Schläfer nicht auf meiner Verdächtigenliste gehabt.
Die zentrale Frage ist und bleibt aber, ob unser Miss Evelyn nun auf der Seite der Attentäter steckt, oder doch eine aufrechte CIA Agentin ist. Der Film bemüht sich redlich falsche Spuren, wie den Sowjetaufenthalt in der Jugend, zu legen, aber wer mal drau achtet mit welcher Verhältnismäßigkeit Salt ihre Gegner angreift, sollte schnell hinter die Wahrheit kommen. Spaßig schlecht kommen dabei aber die CIA und der Secret Service weg. Wie lässig Salt aus Gebäuden entkommen oder in sie eindringen kann, ist schon ein Grinser wert, ganz zu schweigen mit der Leichtigkeit mit der sie ganze ausgebildete Gegnerscharen mühelos ausschaltet, das hat schon etwas von Steven Seagal Unbesiegbarkeit.
Die Darsteller sind dabei in Ordnung ohne zu glänzen, am Ende wird auch brav eine Fortsetzung sanft angekündigt. Der wirklich überragende Agenthriller ist zwar nicht bei rausgekommen, aber das flotte Tempo und manche Wendungen lassen die Zeit doch zügig verfliegen.
6/10

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