Review

Von geweckten Schläfern...16.04.2011

Die Grundidee dieses Film sist eine, die in einer Unzahl von Roamanen und auch Filmen zum Ende des Kalten Krieges wiederzufinden ist. Stets haben dort die Russen ihre schlafenden Agenten irgendwo tief im amerikanischen System versteckt, mal als Farmer, mal als Senator mit Ambition auf den Präsidentenstuhl, aber immer mit dem sicheren Wissen, daß aufgrund eines Wrckrufs endlich der Fall Amerikas, ausgelöst durch eine einzige Aktion des Schläfers, beginnt. Die Gegenseite, zumeist der CIA oder irgendeine andere US-Geheimorganisation, mußte nun den Schläfer enttarnen und das Attentat dahinter verhindern, um Schlimmes vom amerikanischen Volk abzuwenden. Ich habe diese Bücher verschlungen, und auch die entsprechenden Filme zum Thema genossen.

Fraglich nur, ob diese Szenarien Wirklichkeit waren - und ob es auf der russischen Seite genau die selben Bücher gegeben hat... Hier nun haben wir es mit einem ganz und gar typischen Vertreter des Genres zu tun, der seine doch recht unwahrscheinliche und sehr konstruiert anmutende Handlung durch Rasanz wettmacht - aber nicht durch Frau Jolie, die mir auch dieses Mal wieder sehr ausgemergelt vorkommt und so gar nicht meiner Vorstellung von Schönheit entspricht. Jolie gibt die CIA Agentin Evelyn Salt, die an ihrem Hochzeitstag in Bedrängnis gerät, da ein russischer Überläufer sie als vermeintliche Schläferin enttarnt. Wir als Zuseher werden hier im Ungewissen gelassen, wenngleich der eine oder andere Hinweis auf die Wahrheit deutet. Aber ungeheuerliches geschieht hier: der russsische Präsident wird beim Besuch in USA erschossen! Auch der amerikanische Präsident überlebt nicht! Bomben werden auf Mekka regnen, die Welt soll vernichtet werden...und an alledem irgendwie Schuld die gute Frau Salt - oder eben nicht?

Sicher ist nur, daß man das Geschehen besser nicht hinterfragen soll, aber dazu kommt man aufgrund der recht hurtigen Handlung, die wieder einmal mit den ekligen modernen Auswüchsen Hollywoods - Wackelkamera und Schnitthektik - kombiniert wird, nicht. Gebannt folgt man der Agentin auf ihrem Weg, folgt den Untaten, sieht die Hintergründe und ist in der Tat gefesselt vom Geschehen, obwohl man genau weiß, daß am Ende das Gute gewinnt. Eine Fortsetzung wird natürlich auch angedeutet, aber da müssen sich die Macher beeilen, denn wenn Frau Jolie noch ein paar Pfund weghungert, ist sie nicht mehr verfügbar...für mich ist die Dame eh das Enttäuschendste am Film, denn sie hat die ganze Zeit über nur einen Gesichtsausdruck: Schmollippen. Der Rest der Crew ist eh gleich vergessen, bis auf Liev Schreiber, der weitaus besser spielt als die Jolie. Egal, man fühlt sich wieder zurückversetzt in die guten Zeiten des Politthrillers, und allein dafür gebe ich gerne 8/10.

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