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Beim Geheimdienst brennt der Baum: Der russische Überläufer Vassily Orlov (Daniel Olbrychski) wird von der CIA-Geheimagentin Evelyn Salt (Angela Jolie) verhört, und faselt etwas von dem Tag "X", an dem der Präsident ermordet werden soll. Als Salt das Gespräch beenden will, verrät Orlov den Namen des russischen Schläfers: Evelyn Salt.
Keiner ihrer Kollegen scheint daran zu zweifeln und so bleibt Salt nichts anderes übrig zu flüchten...

Herzlichen Glückwunsch,
wir brauchen keinen Superman, Hulk oder Spiderman mehr - denn wir haben jetzt Salt.
Selbst die Chuck Norris-Witze werden  nach "Salt" verschwinden oder ersetzt werden müssen...

Denn Angela "Botox-Lippe" Jolie hechtet, springt, killt und verpasst jedem Cop, jedem Geheimagenten, jedem Lebewesen auf der Erde einen Roundhouse-Asskick, dass es sich gewaschen hat. Zu keiner Zeit hat auch nur ansatzweise jemand eine Chance, diese Super-Agentin zu stoppen. So begleiten wir Jolie auf der non-plus-ultra Achterbahnfahrt an verschiedene Settings, bei denen sämtliche physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt werden und jeder sonstige Gegenspieler zum Witz mutiert und nicht mehr als Kanonenfutter darstellt. Dies geschieht leider sehr häufig in der Wackelkamera-Perspektive, gepaart mit schnellen Schnitten, das mir dabei schlecht wird. Zudem fehlt "Salt" eindeutig die Härte: Bei den 500 Kills wird stets ohne Tomatensaft gemordet, Einschusslöcher durch Kugeln ? Gibt es nicht. Und wenn es dann doch mal brutaler sein soll, bitte nur im Off  zeigen. 

Zugegeben, die Thematik an sich, dass Kinder jahrelang gedrillt werden, als russische Schläfer in ein beliebiges Land eingeschleust werden und manchmal sogar jahrzehntelang auf ihren Auftrag warten ist interessant...
Dennoch wirkt dieses Thema bei "Salt"  unlogisch und an den Haaren herbeigezogen. Die Frage, auf welcher Seite die weibliche Chuck Norris denn nun ist, wird auch lange offen gelassen. Die dazugehörige Schlusswendung ist nicht sonderlich überraschend - den Braten kann man schon ziemlich früh riechen, welche anderen Leute auch noch als "Schläfer" in Frage kommen.

Naja, wer hirnlose Unterhaltung mag, dem heftige Schnittgewitter nichts ausmachen und dem bei dem Wort "Wackelkamera die Hose aufgeht, kann (bedenkenlos)  zugreifen.
Zumindest der brilliant agierende Liev Schreiber bietet sich für weitere Filmrollen an.

3/10

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