Review
von Leimbacher-Mario
Back to the Roots... wortwörtlich. Aber in lahmer
„Predators“ nimmt viele Dinge, die man am ersten Teil liebt und versucht sie mit einem sehr nice klingenden, fanboyartigen Script zu kombinieren, das manche Dinge auf 11 dreht. Oder drehen will. Denn auf dem Papier funktioniert das großartig und klang in den Köpfen der Schreiber und Produzenten sicher nach genau dem, was sich die Fans wünschen. Für mich eigentlich auch. Und warum ist „Predators“ trotzdem nicht ansatzweise auf Augenhöhe mit Arnies Kampf gegen den Spacejäger?! Tja... Erstmal zur (dejavuartigen) Story: in einem dichten Urwald kommt ein bunt gemischtes Team von Elitesoldaten (vom russischen Söldner bis zum US-Special-OP) eher unbeabsichtigt zusammen und findet sich auf einer Art Jagdtrainingsgelände der Predatoren wieder...
„Predators“ ist nette Kost für zwischendurch. Kalorienarm und spaßig. Keine Frage. Aber für einen Hit, den man sich immer wieder gerne anguckt, fehlt dann doch die Eigenständigkeit, die Härte, die Coolness. Brody ist kein Arnie. Ach was. Hommagen sind keine Wow-Momente. Alles (bis auf den Blutzoll) mit drei zu multiplizieren ist schön, aber nicht das Wahre. Eher die normale Sequelitis. Und das klingt nicht umsonst nach einer Krankheit. Es gibt ein paar coole Sprüche und sogar Situationskomik, meist aus Topher Graces Ecke, doch nur wenig wirkt natürlich oder neu. Walton Goggins versprüht noch am ehesten Retrocharme. Das Zusammentreffen mit Laurence Fishbourne hätte man sich dafür komplett sparen können. Das Design des neuen, größeren Predators haut auch nicht wirklich vom Hocker und in Sachen Action bleibt kaum etwas hängen. Insgesamt hört sich das aber böser an, als es eigentlich ist. „Predators“ ist für den hohlen Zahn. Ja. Aber er macht recht wenig wirklich falsch. Er spielt es nur zu safe runter und macht aus der geilen Grundidee etwas zu wenig. Aus Dingen wie der lebensfeindlichen, außerirdischen Umgebung, dem Schwertkampf (Yakuza vs. Predator) oder den „Jagdhunden“ wird einfach viel zu zaghaft, viel zu wenig gemacht. Alles Dinge, die besser klingen, als sie im Endeffekt auf der Leinwand sind. „Predators“ hat kaum eigenen Charakter oder Seele.
Fazit: actionreich und gut besetzt. Zudem verlässt er sich auf einige der Stärken des Originals, die noch immer ziehen. All das rockt oberflächlich und ist vorzeigbar. Aber insgesamt sind weder Härtegrad noch Kreativität ausgeprägt genug für einen größeren Wurf. „Predators“ ist im besten Fall super kurzweilig und im schlechtesten Fall etwas überflüssig.