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Eine Gruppe von Elite-Kämpfern und Schwerverbrechern findet sich unversehens auf einem fremden Planeten wieder. Schnell wird klar, weshalb sie hier sind: Die Predators haben sie geholt, um mit ihnen eine Treibjagd zu veranstalten - mit den Menschen als Wild! Um zu überleben, müssen sich die harten Einzelgänger zusammenraufen und versuchen, die übermächtigen Gegner mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man sie die meiste Zeit gar nicht sehen kann...

Knapp 20 Jahre nach dem zweiten Teil der unter Genre-Fans legendären „Predator"-Reihe kam mit dieser späten Fortsetzung ein weiterer Ableger ins Kino (die beiden „Alien vs. Predator"-Streifen als Crossovers mal außen vor gelassen). Das Sujet kehrt dabei wieder zurück zum Erstling, mit dichtem Urwald mitten im Nirgendwo. Die leichte Verschiebung der Handlung, indem die Agierenden auf einen anderen Planeten verfrachtet wurden, ändert dabei kaum etwas an diesem Storyschema, sieht man von der noch argeren Ausweglosigkeit ab. Auch sonst bleibt „Predators" hinter der Originalität seiner Vorgänger zurück.

Die Handlung ist geradlinig, aber auch ein Stück zu sehr auf das Notwendigste konzentriert. Schon der völlige Verzicht auf eine Einleitung irritiert - das erste Bild zeigt Adrien Brody als Elite-Kämpfer, der mit Fallschirm in Richtung Urwald stürzt. Kaum am Boden angekommen, raufen sich die Haudegen zusammen und sind auch gleich mit den ersten Feinden konfrontiert. Ein klein wenig Background wird nachgeschoben, doch insgesamt bleiben die Figuren beliebig und austauschbar. Hinzu kommen teils sehr dämliche Dialoge und im zweiten Drittel des Films einige dramaturgische Durststrecken. Größter Schwachpunkt ist hier aber der unverhohlene Hang zum Pathos, insbesondere wenn es um heldenhafte Selbstopferung geht - da stellt sich der japanische Yakuza-Gangster (der natürlich Schwertkampf beherrscht!) ganz allein dem Predator, um den Anderen die Möglichkeit zur Flucht zu geben, das alles zu dramatischer Musik und Großaufnahmen seiner grimmigen Mimik. Überhaupt hätte dem Film ein wenig mehr Ironie gut getan - so nimmt er sich angesichts der doch recht dünnen Story ein wenig zu ernst.

Trotzdem entwickelt er im Laufe der Handlung ein gehöriges Maß an Spannung. Nicht nur die schier ausweglose Grundsituation trägt dazu bei, sondern auch die starken Leistungen der Darsteller, die ihren wenn auch oberflächlichen Figuren genug Charisma verleihen, um das Interesse des Zuschauers wachzuhalten. Neben Adrien Brody und Danny Trejo glänzt vor allem Laurence Fishburne in einer kurzen, aber intensiven und schauspielerisch grandiosen Nebenrolle. Auch seine Auftritte verleihen „Predators" eine finstere, dichte Atmosphäre, die die Gefahr intensiv spürbar macht und für angespannte Nerven sorgt. Auch die meisten Actionsequenzen fallen wuchtig und dynamisch aus - insbesondere das nächtliche Feuerfinale überzeugt mit krachenden Szenen.

Wer die alten Filme mochte, wird auch an „Predators" Spaß haben können. Schwächen wie dünne Story und platte Figuren hatten auch die ersten beiden Teile vorzuweisen. Es ist die krachende Monster-Action, die den Unterhaltungswert dieser Filme ausmacht, und die kann auch diese moderne Neuauflage vorweisen. Auch wenn er an die Originale nicht herankommt (schon allein wegen der glattgebügelten Mainstream-Gewalt), einen Blick kann man hier durchaus riskieren.

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