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Nachdem die Predators auf die Aliens losgelassen wurden, war der Mensch 2010 wieder mal Feind und Beute zugleich. Regisseur Nimrod Antal und Produzent Robert Rodriguez schickten eine Reihe bekannter Gesichter, allen voran Adrien Brody, Topher Grace und Alice Braga auf einen entfernten Planeten, auf dem das Übeleben angesagt war.

"Predators" fällt im Vergleich zum Original von 1987 um einiges ab. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Film nie die Spannung und Intensität erzeugen kann, wie es McTiernan in seinem Film geschafft hat. Das liegt zum einen daran, dass die Predators mitsamt Tarnausrüstung und Waffen mittlerweile allseits bekannt sind. Gravierender ist allerdings, dass sich der Film die Location nicht wirklich zu Nutze macht. Während man im Original mit genialen Kamerafahren und ungewöhnlichen Perspektiven gearbeitet hat, und so die Dichtheit des Dschungels kongenial inszenierte, geht dieses Element diesmal gehörig daneben. Der hier präsentierte Urwald ist zu geräumig, zu hell, zu durchschaubar. Da mutet es schon ein wenig überheblich an, wenn im Making-Of damit argumentiert wird, dass man keinen so einladenden Dschungel wie in "Lost" erschaffen wollte ("Predators" wurde auch auf Hawaii gedreht). Mich hat der Urwald jedenfalls kalt gelassen.

Ebenso schade ist es, dass die Figuren so eindimensional geblieben sind. Die Charaktere im 1987er Film waren auch nur Schablonen, aber sehr cool. Die Charaktere in "Predators" haben interessante Ansätze, bekommen aber zu wenig Zeit zur Entfaltung und interessieren damit größtenteils kaum. Das hängt auch damit zusammen, dass jegliche gruppendynamischen Prozesse im Film - wenn überhaupt - angerissen werden, obwohl hier durch die Verschiedenartigkeit der Figuren viel mehr Potenzial vorhanden gewesen wäre, was aber nicht ausgeschöpft wird.
Die Darsteller machen ihre Rollen soweit solide. Adrien Brody bzw. seine Figur ist eher eine Fehlbesetzung. Zwar wollten die Macher keinen zweiten Arnie, was man respektieren muss, aber Brody hat nicht die Physis, um hier zu überzeugen. Da gefallen manche der Nebencharaktere eher, zum Beispiel Danny Trejo (klar, dass der in solch einem Film nicht fehlen darf) oder Topher Grace als etwas undurchsichtiger Typ.
Laurence Fishburnes Rolle hat mich ein wenig überrascht, weiß auch gar nicht so recht, ob positiv oder negativ. Einerseits eine interessante Figur, anderseits wieder zu schnell verschwunden.

Was an "Predators" indes gelungen ist, sind die Stunts und Effekte. Die Macher setzen wieder auf die Tarntechnik, lassen einige neue Kreaturen vom Stapel und zünden desöfteren ein ordentliches Effektfeuerwerk ab. Auch die Idee mit den unterschiedlichen Predator-Klassen fand ich gelungen.

Fazit: "Predators" hat mich mehr enttäuscht als überrascht. Nimrod Antal und Robert Rodriguez haben einen effektreichen, aber auch spannungsarmen Science-Fiction-Streifen erschaffen, der einige interessante Ansätze nicht wirklich gut umsetzen konnte. Aufgrund des offenen Endes wäre das aber in einer möglichen Fortsetzung wieder wett zu machen.

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