Review

Schon wieder ein Remake, schon wieder eines 80'er Klassikers und schon wieder eine Zumutung für Freunde von Actionreissern. Mittlerweile scheint man sich in Hollywood wohl einig zu sein, dass es lukrativer ist mit Remakes Geld zu verdienen anstatt ein originelles Buch zu verfilmen.

Da bei diesem Streifen der unverbrauchte ungarische Nachwuchsregisseur Antàl am Ruder war hoffte ich auf kreative Einfälle und neue Ansätze, wie dies seinerzeit David Fincher bei Alien 3 geschafft hat. Immerhin pumpte auch Robert Rodriguez als Produzent noch Geld ins Projekt und der hatte doch in der Vergangenheit schon öfters ein Händchen für gute Filme (El Mariachi, From dusk till dawn und dergleichen)... Bei Predators standen daher die Chancen gut, dass die Produktion tatsächlich was taugen könnte. Dass die Sache dann aber so dreist aus dem Original kopiert wird hat sogar mir als geprooften Filmhund die Sprache verschlagen.

Praktisch ALLES wurde aus Schwarzeneggers Streifen übernommen. Man dachte wohl, was 1987 schon mal funktionert hat, funzt nochmal gleich gut. Man nehme einen komplett neuen Cast (Geschlecht und Rasse muss natürlich möglichst gleich bleiben) und baue ein laues Geschichtlein drumrum und die CGI wird's dann schon richten. Aber wenn man das Vieh -den Predator- und die alte Geschichte schon kennt, dann ist die ganze Suspense schon mal weg und der Film wird zum reinsten Kindergarten. Letzlich sind es trotzdem noch die kopierten Dinge, die noch halbwegs Stimmung machen. Z.B. Das Monster Kostüm-Design und das 10 kleine Negerlein Prinzip und natürlich der Score. Meiner Meinung nach aber stellenweise total falsch eingesetzt. Das wars dann auch schon. Der Rest ist einfach nur cineastische Predator-Scheisse im Quadrat. Überall finden sind Logiklöcher, doofe Dialoge und unsinnige Handlungen der Charaktere. Schade kann man da nur sagen. Chance vertan.

Zum Inhalt: Der Zuschauer wird informiert, dass die Predators Leute auf einen Planeten transferieren um sie zu jagen, um neue Jagdtechniken und Waffensysteme auszutesten. An sich noch ein interessanter Aspekt. Eine Neuerung ist auch, dass es Predatorhunde gibt, die für eine Treibjagd der Menschen verwendet werden. Die sind allerdings 100% in CGI gehalten und dementsprechend steril. Die Truppe wird sauber einer nach dem anderen
hingemetzelt. Der Obermeister (Fisburne) taucht als quasi Messias auf und weckt neue Hoffnung. Der Yakuza liefert sich ein lächerliches Duell mit einem Predator und der Homo-Arzt (wieso ist der denn überhaupt mit dabei?) wechselt auf einmal die Fronten, weil er sich als Predator fühlt...Schliesslich sind alle üblen Figuren tot und man legt noch ein Fintchen für eine mögliche Fortsetzung aus. Fertig ist die triste Schöpfung.

Viele Effekte (wie das Feuer) sind schrecklich mies gemacht und wären besser weggelassen worden. Die Story wirkt letztlich völlig lieblos zusammengedödelt und man ist am Ende froh, dass der Film vorbei ist. Für mich kam eigentlich nie Spannung auf, da das meiste voraus zu ahnen war.

Überdie Schauspielerischen Leistungen möchte ich eigentlich überhaupt nicht gross sinnieren, da die meisten eh Stereotypen spielen und die ganze Laufzeit hindurch nur Unsinn diskutieren und Dinge an den Kopf schmeissen wie: "Bist du noch böse auf mich?"
Schade, dass sich Adrien Brody für so einen Mist casten liess. Von ihm ist man wahrlich besseres gewohnt (Bsp. The Jacket) Und trotzdem ist er der einzige, der noch einen halben Gesichtsaudruck mehr drauf hat als alle anderen zusammen. Laurence Fishburn eingeschlossen, der für mich die übelste Fehlbesetzung ist seit Tom Cruise in Last Samurai... Man stelle sich vor, da hat ein einziger Übersöldner (Fishburne) 10 Predator-Jagdsaisons allein auf einem unwirtlichen Planeten überstanden, 2-3 Predators ausgeschaltet und das mit Bierbauch und Hamsterbacken? Freunde ich geb das gucken von Actionfilmen bald auf wenn das so weiter geht.

Meine Wertung: 2 von 10 Punkten für ein weiteres, enttäuschendes, seelenloses Stück Remakekacke.

Den einen Punkt gibts dafür, dass im Film auf das Original von 1987 verwiesen wird. Das bedeutet, dass der Regisseur das Original tatsächlich vorher mal gesehen haben muss. Und die Mühe soll belohnt werden.

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