Review

Es hat einige Jahre gedauert, bis die kaum erwartete Fortsetzung zu „Predator“ mit Arnold Schwarzenegger seinen Weg auf die Leinwand gefunden hat.
Dabei könnte der Neu-Aufguss von Nimrod Antal fast als Hommage ans Original verstanden werden, - so altmodisch inszeniert und storytechnisch lückenbehaftet ist er ausgefallen.

Wir steigen mit einem Moment des Alptraums ein: Elite-Soldat Royce (Adrien Brody) befindet sich im freien Fall, während sich der Fallschirm erst in allerletzter Sekunde öffnet.
Bei der unsanften Ladung im Dschungel findet er rasch sieben Gleichgesinnte, die ebenfalls aus bis dato unerfindlichen Gründen abgeworfen wurden.
Als man nur knapp einigen mechanischen Fallen entkommen kann, wird die Gruppe von hundeartigen Aliens gejagt, doch man muss im Verlauf noch mit weitaus größeren Kreaturen rechnen…

Der Einstieg ist absolut gelungen: Ohne Umschweife werden die acht Personen einander näher gebracht, man verzichtet auf unnötiges Gerede und setzt sich unmittelbar in Bewegung, während Royce das Kommando übernimmt.
Leider besteht die Gruppe nur aus klischeebeladenen Schablonen wie der hübschen Israelin, dem russischen Klotz, dem stillen japanischen Kämpfer, dem afrikanischen Rebell, dem schmierigen Schwerverbrecher, dem Mexikaner und einem Arzt.
Niemand dieser Figuren erhält ein sonderliches Charakterbild, obgleich man aufgrund der Präsenz bereits die Reihenfolge der Ableben erahnen kann.

Der erste Schock tut sich für die Truppe auf, als man - und das ist inszenatorisch als auch dramaturgisch sehr gut gelungen - feststellt, dass man sich auf einem fremden Planeten befindet, auf dem man zu den Gejagten zählt. Unterdes wird die Sicht der Aliens via Wärmebild-Sensor visualisiert, auf dem in regelmäßigen Abständen die Körper der potentiellen Opfer erscheinen.

Immerhin geht es latent flott zur Sache, obgleich die dichte Stimmung ab Hälfte der Geschichte schwindet, spätestens als man auf Noland (Laurence Fishburne) trifft, der in einer alten Tunnelbohrmaschine haust und den letzten Überlebenden kurzfristig Zutritt gewährt.
Die Natürlichkeit der Kulisse nimmt ab, zudem verschwindet das Tageslicht und die Aliens, welche oft zu sehr nach Latex aussehen, treten vermehrt in den Vordergrund, zusammen mit fernsteuerbarem Raumschiff und einigen Blitz - und Flimmer - Einsätzen.
Zwar bringt der Showdown einen kleinen Twist mit sich und der Action wird eine Schüppe mehr zugesprochen, doch originell sieht die Chose, trotz Cliffhangers nicht wirklich aus, zumal einige Fragen komplett unbeantwortet bleiben.

Darstellerisch wird niemandem etwas abverlangt, doch einer wie Adrien Brody holt noch das Beste aus seinem geringen Spielraum heraus und auch der kurze Auftritt von Fishburne gefällt. Nur Mahershalalhashbaz Ali als Mombasa spielt stets am Rande des Overactings.
Soundtechnisch klingt die Sache recht fett und auch der routinierte Score treibt zuweilen gut an.
Allenfalls die Ausleuchtung ist nicht immer optimal, vor allem innerhalb der dunklen Sequenzen, wobei einige vorangegangene Momente gut gewählter Sets ein wenig entschädigen.

Innovation sieht im Endeffekt also anders aus und auch im Vergleich zum Original hinkt diese Fortsetzung meilenweit hinterher.
Ist halt ein reiner Actionfilm für Freunde altmodischer Kost, bei der man beruhigt das Gehirn auf Stand by schalten kann, ohne den Eindruck zu erlangen, irgendwann etwas verpassen zu können.
6 von 10

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