Der Söldner Royce führt eine Gruppe von Spitzenkriegern an, die auf eine nicht weiter spezifizierte Mission auf einen fremden Planeten geschickt wird. Erst als er dort gelandet ist, stellt der bunt zusammen gewürfelte Trupp, der aus Soldaten, Schwerverbrechern, Todesschwadronen und Yakuza besteht, fest, dass sie nur als Kanonenfutter dienen - für eine Mutation jener todbringenden Jäger, die erst vor kurzem die Erde besucht hatten. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt, bei dem sich die Söldner nur auf die eigenen Fähigkeiten verlassen können.
Nun gab es ja schon im Vorfeld dieses Filmes die hitzigsten Diskussionen, ob es sich um ein Remake des Originals aus dem Jahre 1987 handelt, doch nach Sichtung dieses unter der Regie von Nimrod Antal entstandenen Werkes kann man diese Frage durchaus verneinen. Im Prinzip ist das aber auch vollkommen unwichtig, so das ich als Fan der Predator-Filme voller Vorfreude an diese neue Geschichte herangegangen bin. Umso größer war dann doch die teilweise auftretende Enttäuschung, denn irgendwie wollte der Film zu keiner Zeit so richtig zünden, wodurch auch der Funke nie so wirklich überspringen wollte. Sicherlich bekommt man ein phasenweise recht interessantes und auch actionreiches Szenario geboten, doch irgenwie fehlt dem ganzen der richtige Pfiff, um von einem in allen Belangen überzeugendem SCI/FI-Action-Spektakel sprechen zu können.
Das liegt gar nicht einmal an der hanebüchenen Geschichte, denn über Logik und Glaubwürdigkeit sollte man bei einem Film dieser Art erst gar nicht nachdenken, sondern vielmehr am Mittelteil des Werkes, der doch ziemlich in die Länge gezogen erscheint und insbesondere im Bezug auf Action nicht besonders viel bietet. Bei einem Predator-Film erwartet man als Action-fan ganz einfach möglichst durchgehende Action-Kost, was aber in vorliegendem Fall nicht gegeben ist. Dafür wird man allerdings mit einer äusserst gelungenen Atmosphäre im 80er Jahre Style bedient, was widerum für einige Pluspunkte sorgen kann, denn musste man doch prinzipiell befürchten, das "Predators" gerade für die jüngere Generation künstlich aufgepeppt wird, um deren Interesse zu wecken. Das dies nicht geschehen ist, spricht in jedem Fall für die Macher, denn bleibt so doch auch die Grundstimmung der beiden alten Teile erhalten, was insbesondere den älteren Semestern sehr gut gefallen dürfte.
Nun ist auch unter den Darstellern keiner dabei, der einen Arnold Schwarzenegger oder auch einen Danny Glover aus dem zweiten teil ersetzen könnte, doch ist gerade Adrian Brody hier als positive Überraschung anzusehen, spielt er doch die für seine Person ungewohnte Figur eines Söldners absolut authentisch und glaubwürdig. Zudem ist auch mit Danny Trejo ein weiterer symphatischer und altbekannter Darsteller dabei, dessen Rolle aber leider viel zu schnell von der Bildfläche verschwindet, wie es auch in vielen anderen Filmen mit seiner Mitwirkung der Fall ist. Und dann wäre da noch der Kurzauftritt von Laurence Fishburne, der in der Mitte der Geschichte auftaucht, aber auch so schnell wieder verschwindet, wie er gekommen ist. Insgesamt kann man bei den schauspielerischen Leistungen wohl von äusserst solider Kost sprechen, ohne das sich ein Akteur in besonderer Weise aufdrängen würde.
Letztendlich ist "Predators" ein durchaus guter Actionfilm, der allerdings nicht die Erwartungen erfüllen kann, die man eventuell in ihn gesetzt hat. Trotz einer grundsoliden Inszenierung und einer herrlich dichten Grundstimmung kommt der Film keinesfall an die beiden Original-Teile heran, die qualitativ weitaus höher angesiedelt sind. Irgendwie wird man dann auch das Gefühl nicht los, das es sich um einen phasenweise recht lahmen Aufguss handelt, der leider nicht ganzzeitig zu überzeugen weiss. Dennoch handelt es sich um einen Film, der immer noch gut genug ist, um aus dem Durchschnittsbereich herauszukommen, was auch sicherlich im vorhandenen 80er Jahre Feeling zu begründen ist, das die Macher ihrem Werk verliehen haben. Sollte es zu einer Fortsetzung der Geschichte kommen, wovon man in der heutigen zeit schon fast zwangsläufig ausgehen muss, kann man nur hoffen das der nachfolger etwas überzeugender und innovativer gestaltet wird, als es hier der Fall ist, denn nur so könnte man vielleicht die Qualität der alten Teile einigermaßen erreichen.
Fazit:
"Predators" ist wirklich kein schlechter Film, beinhaltet aber leider einen Mittelteil, den man durchaus unterhaltsamer hätte gestalten können. Einige Passagen erscheinen leider etwas zähflüssig und trüben so auch den gewonnenen Gesamteindruck. Solide Darsteller, eine gelungene Grundstimmung und einige gelungene Action-Sequenzen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, das hier eine Menge mehr möglich gewesen wäre. Action-Fans werden aber immer noch auf ihre Kosten kommen und sicher ihre Freude an diesem Film haben.
6,5/10