Nach dem vom allgemeinen Tonfall her stimmigen, aber erzählerisch dann doch eher dröge-grimmigen Conan-Film, mußte zwangsläufig eine Fortsetzung her, nachdem Schwarzenegger endlich seinen Durchbruch als „Leading Man“ erlebt hatte. Anstelle von John Milius wählte man mit Richard Fleischer dann einen weniger schwierigen und mehr unterhaltungserprobten Regisseur, der sich ernsten Themen schon mit Geschick gewidmet hatte („John Christie“, „Soylent Green“), aber auch für massentaugliche fantastische Ware ein Händchen hatte („Die phantastische Reise“).
Schwarzenegger war bereit, die Rolle wieder aufzunehmen und inhaltlich knüpfte man am Ende des ersten Teils an, denn der Barbar trauert immer noch seiner toten Gefährtin nach und zwar so sehr, daß er sich auf einen Deal einläßt, auf die bloße Aussicht hin, mit ihr wiedervereint zu werden. Dazu soll er ein juwelenbesetztes Horn organisieren, das einen „träumenden Gott“ wiederbeleben will, ganz nach dem Willen der (offensichtlich) bösen Königin Taramis. Was folgt, ist eine neue Variante des beliebten Quest-Motivs, denn Conan begleitet eine seherische Jungfrau (Bondgirl Olivia D’Abo als blondes Naivchen) und ihren hünenhaften Beschützer Bombaata, der finstere Hintergedanken hegt. Und weil man, wie weilend im Indiana-Jones-Bereich dazu mehrere Hürden und Fallen überwinden muß, braucht auch der stärkste Held ein paar Gesellen wie eine schwarze Amazone, einen für die Lacher zuständigen Dieb und einen asiatischen Magier, um den Plot etwas anzureichern.
„Conan – The Destroyer“ ist trotzdem nur eine Aneinanderreihung von Set Pieces geworden, ein ständiges Gefahren-Überwinden und Gefährtensammeln, das aber optisch durchaus reizvoll in Szene gesetzt wurde. Brutale Horden und finstere Bruderschaften gefährden die Gruppe, ein Magier in einem Kristallschloss muß überwunden werden und der Weg zum Horn führt über einen Kampf mit einem gehörnten Riesen, bis man sich, von den Auftraggebern betrogen und in Todesgefahr gebracht, aus Rachegründen daran macht, das Schloß der schwarzen Königin zu stürmen, was allerdings dank des wiedererweckten Monstergottes nicht ganz einfach ausfällt.
Einen Abenteuerfilm im Barbarenland kann man den „Zerstörer“ nennen, ein unterhaltsamerer und nicht so düsterer Film, in denen der Protagonist schon mal recht flott seine Überzeugungen und Motive ändert und in dem immer was los ist, damit man bei der Stange bleibt.
Der Produktionsaufwand ist enorm und die Bauten und Sets sowie die Drehorte atmen den treffenden Touch des hyborischen Zeitalters, nur das Gewaltpotential hat man etwas heruntergetönt. Zwar sterben auch hier reichlich Leute, aber besonders graphisch oder blutig fällt keine der Kampfszenen aus.
Tricktechnisch hätte man allerdings einiges besser machen können, vor allem das Schloß des Magiers Toth-Ammon fällt eher bescheiden als Modellanimation aus und der gehörnte Riese ist nicht sonderlich gut, was die Maske angeht. Auch der träumende Gott Dagoth, der am Ende lovecraftesk zu Donnergrollen und Blitzen das Schloß verwüstet ist dann in letzter Instanz wieder nur ein Kostümmodell bzw. ein großer Darsteller und kommt mit dem Kunststoff- und Gummicharme der 50er daher, wenn auch wesentlich professioneller gehändelt.
Doch der Cast, aus dem vor allem Grace Jones als Zula hervorsticht, ist solide und unterhaltsam ausgesucht und den nötigen Dosen an Humor (wieder wird ein Kamel niedergeschlagen, als es Conan trotz Entschuldigung vollrotzt) wird ausreichend Platz eingeräumt. Daß trotz allem die Dialoge recht künstlich und behäbig daherkommen, mag jedoch auch am Sujet liegen, Subtilitäten sind da nicht vorgesehen.
Gegen die sonstigen Barbarenfilme nimmt sich der Film aber immer noch als Spitzenprodukt heraus mit beeindruckendem Aufwand und beachtlichen Tricks, aber das ist gegen die italienischen Schnellschüsse auch keine Kunst.
Leider war dies der letzte Ausflug Schwarzeneggers, ein vielkolportierter dritter Teil namens „King Conan“ wurde leider nie realisiert, obwohl das Schlußbild darauf hinweist – insofern bleibt es bei diesem Double Feature, das sich in seinen Teilen zwar im Ton unterscheidet, aber doch am Stück genossen werden kann. (6/10)