Regisseur Daniel Zirilli (The Stonecutter, Vengeance) macht mit "Locked Down" genau dort weiter, wo er mit "Circle of Pain" aufgehört hat, nämlich auf niedrigstem Niveau. Jedes nur erdenkliche Klischee des fast schon eigenen Subgenres "Cop geht in den Knast" wird aufgetischt und selbst in Punkto Action sollte man seine Erwartungen mäßigen.
Allein die Kulisse spricht schon Bände, es reichte nur für ein paar Außenaufnahmen eines echten Gefängnisses, scheinbar musste man eine alte Fabrik zum Knast umfunktionieren. Mehr als eine Handvoll Zellen gibt es nämlich nicht, dementsprechend auch nur an die zwanzig Häftlinge, nur bei den Käfigkämpfen stehen plötzlich immer gute hundert zum jubeln da. Die Optik könnte monotoner nicht sein, dann diese pseudocoole Mucke, bestehend aus Hip Hop und Hard Rock Sound, besonders bei den Kämpfen furchtbar aufdringlich und störend. Aber das ist noch nicht genug, denn Zirilli will seine dröge Optik mit Stilmitteln aufpeppen, welche die eh schon schwachen Zweikämpfe ganz ruinieren. Im Endeffekt hat man hier alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Vinnie Jones (Die Todeskandidaten, Midnight Meat Train) und Bai Ling (Crank 2, Living & Dying) scheinen das auch so zu sehen und liefern eine erbärmliche Vorstellung.
Dem Undercover-Cop Danny Bolan (Tony Schiena) werden Drogen und Schmiergeld untergeschoben und plötzlich findet er sich im Knast wieder. Dort tanzt alles nach der Pfeife des inhaftierten Gangsters Anton Vargas (Vinnie Jones), der dort seine profitreichen Käfigkämpfe ausführt. Auch die Wachen Kirkman (Dwier Brown) und Flores (Bai Ling) stehen auf seiner Gehaltsliste und die machen Danny das Leben zur Hölle. Dannys einzige Chance ist an den Kämpfen teilzunehmen und den derzeitigen Champion King (Kevin Ferguson) zu schlagen.
Action ist hier wirklich rar gesährt, zumindest hat der Auftakt etwas davon abbekommen. Hier dürfen wie Danny das erste Mal in Aktion erleben, wenn er aussehend wie Räuber Hotzenplotz einen Drogendealer festnimmt. Kurz darauf wird die hübsche Freundin durchs Bett gescheucht, die den armen Danny nach dem Sex leider verlässt. Wird ja auch langsam Zeit, dass er im Knast landet, wo man sich bei Kirkmans harter Ansprache einen ablacht. Somit hätten wir einen scheußlichen Knast (respektive Fabrik), sadistische Wärter, einen involvierten Gefängnisdirektor und natürlich die illegalen Kämpfe. Fehlt nur noch der alte und zottelköpfige "Kung Fu Neger", wie er sich selbst bezeichnet, der Danny unter seine Fittiche nimmt und ihn auch für die Kämpfe trainiert.
Da man alles schon mal gesehen hat, versucht man die Durststrecken zwischen Fights unbeschadet zu überstehen, doch selbst hier erwartet uns eine böse Überraschung. Die Kämpfe bestehen größtenteils aus Stilmitteln und Schnitten auf das Publikum, echte Choreographien sind nur selten zu erkennen. Ein paar Moves können sich dann sehen lassen, aber außer ein paar Blutfontänen aus den Mündern der Kämpfer gibt es gar nichts zu bestaunen. Nebenbei versucht noch Gwen (Sarah Ann Schultz) von der Dienstaufsicht Dannys Unschuld zu beweisen, ratet mal wer ihm diese Utensilien untergeschoben hat.
Auch scheinen unsere Bösewichte hier ein gemeinsames Laster zu haben, denn der Gefängnisdirektor und Kirkman bestellen sich regelmäßig ihre üppigen Frauen aufs Zimmer, während Flores gleich mit Vargas vögelt. Also was Zirilli (auch Drehbuchautor) hier hingerotzt hat, ist wirklich zu viel des Guten und mittendrin ein mies agierender Tony Schiena (Circle of Pain, Dot.Kill) der weder vom Kämpfen noch vom Schauspielern eine Ahnung hat.
Selbst dem harten Kern fehlen hier die Schauwerte, die Gage von Vinnie Jones und Bai Ling hat wahrscheinlich mehr gekostet als der ganze Film. Billig und monoton heruntergekurbelt, mit klischeeträchtiger und vorhersehbarer Story, besetzt mit unterirdischen Mimen. Die Fights bieten kaum Schauwerte und somit hat "Locked Down" eigentlich gar nichts zu bieten, außer eine gute Portion unfreiwillige Komik. Genau wie "Wrong Side of Town" ein absoluter Tiefflieger.