Besonders in den Achtzigern gab es Unmengen dieser Gut- gegen- Böse Storys im Bereich Kampfsportfilm. Van Damme in „Karate Tiger 3“ oder „Bloodsport“, die Trilogie um Miyagi und Daniel rund um „Karate Kid“ und nicht zuletzt die lange Reihe um Stallones Boxer „Rocky“. Immer schlichte, aber sympathische Helden, die final gegen finstere Burschen antraten, um nebenbei auch noch ein kleines Trauma zu bewältigen.
Seither scheint in diesem Genre wenig geschehen zu sein, wie uns dieser Beitrag glauben machen will.
Dalton (Tony Schiena) hat sich vor Jahren von den Käfig-Fights verabschiedet, seitdem er seinen besten Freund Wyatt (Dean Cain) beim Training so unglücklich traf, dass dieser im Rollstuhl landete. Zerfressen von Schuldgefühlen hat er sich von Frau und Kind zurückgezogen, bis Promoterin Victoria (Ling Bai) das große Geld wittert, denn der ungeschlagene Champ Whale (Heath Herring) benötigt dringend stärkere Gegner und so soll Dalton unter Druck gesetzt werden, damit er noch einmal in den Ring steigt…
Im Endeffekt werden hier mehr Klischees bedient als Schläge ausgeteilt, wobei die Anzahl jener nicht unerheblich ist.
Dalton geht als treuer Kumpeltyp durch, der für seine Familie eine Menge aufs Spiel setzt, doch mit argen Depressionen zu kämpfen hat, seitdem sein Kumpel querschnittsgelähmt ist.
Um die Unverfrorenheit der Promoterin zu untermauern, wird sogleich die Familie aus dem Haus geworfen, dann der Held angemacht, welcher natürlich dankend ablehnt.
Derweil trainiert der Widersacher wie ein Bulle und scheint unbesiegbar, während unser Held erstmal schlichtes Aufbautraining benötigt, jedoch insgesamt nur acht Wochen Zeit hat, um vom ungewöhnlichen Trainer Willy (Louis Herthum) auf Vordermann gebracht zu werden.
Kurzum: Wer sich an diesen Streifen wagt, wird mit allen Vorhersehbarkeiten, aber auch mit ein paar ansehnlichen Kämpfen konfrontiert.
Im Ring wird meistens per Faust ausgeteilt, ab und an werden Kicks eingesetzt und eher selten kommen typische Wrestling Moves hinzu.
Zwar fließt nicht unbedingt viel Blut, doch die Choreographie ist ordentlich, die Kamera effektiv positioniert und der teilweise etwas härtere Score begleitet das Geschehen mit adäquaten Tönen.
Darstellerisch sollte man hingegen nicht zuviel erwarten, da die meisten Mimen im Actionfach beheimatet sind und in diesem Feld ist ein Louis Herthum maßlos unterfordert, während die breitschultrigen Rüpel sichtlich Mühe haben, auch mal Emotionen außerhalb des Käfigs zu zeigen.
So wird fleißig trainiert und an Daltons Kampfgeist appelliert, er muss sprinten, Gewichte stemmen, sich im Ring gegen drei verschiedene Gegner mit unterschiedlichen Kampftechniken behaupten und wird gleich zu Beginn ins kalte Wasser gestoßen, als Trainer Willy in einer Bar ein paar Footballspieler anpöbelt und ihre Wut auf Dalton lenkt: Kennen wir nicht eine recht ähnlich gelagerte Szene aus „Karate Tiger 3“?
Zwischendurch wird noch mal der beste Kumpel vom Mitarbeiter des Gegners malträtiert, damit die Rage noch ein wenig in Wallung gerät und wer Material zum Schmunzeln benötigt, lässt die kleinen Softsexeinlagen auf sich wirken, die natürlich nicht erotisch anmuten, sondern eher unbeholfen wirken, als versuche man krampfhaft Lustgefühle nachzuspielen.
Klar, es läuft alles auf den Endkampf hinaus, dazwischen Trainingseinheiten, ein paar Metaphern und Philosophien, Traumabewältigung und Familienzusammenführung, damit die Moral zum finalen Fight wieder in Ordnung ist.
Spannend gerät das Ganze natürlich kaum, da der Stoff komplett uninspiriert und witzlos präsentiert wird, lediglich die unverschämte Ansammlung an Klischees unterhält und sorgt für kurzweilige Stimmung.
Ist eher ein Streifen für Genrefans die keinen Beitrag auslassen und mal wieder eine so richtig altbackene Geschichte verknusen möchten.
Knallharte Kampfsportfreunde schauen da eher in die Röhre und langweilen sich wahrscheinlich bereits nach zehn Minuten, - die könnten problemlos bis zum Showdown vorspulen, denn allzu viel verpassen sie indes nicht.
Knapp
5 von 10