Die junge Claire fährt zur Familienfarm aufs Land um der kranken Großmutter einen Besuch abzustatten. Claires Großmutter glaubt fest daran, dass sie bald sterben und von einer geisterhaften Hexe ins Jenseits gebracht wird. Sie rät Claire eindringlich, die Hexe nicht in ihrem Tun zu stören. Als die Großmutter tatsächlich stirbt und die Hexe wie vorausgesagt auftaucht, bekommt es Claire jedoch mit der Angst zu tun und begeht dabei einen folgenschweren Fehler: Sie greift die Hexe an. In ihrem Tun gestört beschwört die Hexe die Seelen der Toten herauf, um sie auf die Lebenden loszulassen. Es ist der Beginn einer Nacht des Grauens.
Schon seit einigen Jahren hat sich Australien als zuverlässiger Lieferant gelungener Genre-Beiträge erwiesen, Filme wie beispielsweise "Wolf Creek" oder auch "Storm Warning" sind dabei nur 2 Beispiele für sehenswerte Horrorfilme. Nun ist mit "Damned by Dawn" ein Gruselfilm bei uns erschienen der einerseits recht gelungene Genre-Kost anbietet, aber auf der anderen Seite nicht gänzlich zu überzeugen weiß, da die Geschichte doch einige offensichtliche Defizite offenbart. Diese sind in der Hauptsache in der Story selbst zu finden, kommt diese doch sehr ausgedünnt daher. Es handelt sich lediglich um eine äusserst dünne Rahmenhandlung, die keinerlei inhaltliche Tiefe beinhaltet und zudem auch noch sehr vorhersehbar erscheint. Fast zwangsweise will dadurch nie ein wirklich konstanter Spannungsaufbau zustande kommen, was das Filmvergnügen doch ein wenig beeinträchtigt.
Erschwerend kommt auch noch der Aspekt hinzu, das die Geschichte nicht wirklich etwas Neues bietet, denn die vorhandene Thematik hat man so oder in ähnlicher Form schon etliche Male zu Gesicht bekommen, so das man hier wirklich keinerlei Wunderdinge erwarten sollte. Dafür begleitet den Film allerdings von der ersten Minute an eine herrlich unheilvolle-und düstere Grundstimmung. Ständig vorhandene Nebelschwaden und blasse Farben sorgen für das richtige Ambiente und versetzen den Zuschauer in die richtige Gruselstimmung. Diese entschädigt dann auch für die manchmal fehlende Spannung und die manchmal etwas ungelenk agierenden Darsteller, die nicht gerade durch oscarreifes Schauspiel zu gefallen wissen. Man merkt "Damned by Dawn" bei diesen Punkten schon an, das hier wohl nicht unbedingt ein sehr hohes Budget zu Grunde lag, was sicherlich eine bessere Inszenierung des Geschehens verhindert hat, doch mangelndes Geld allein darf hier keine Ausrede für einige durchaus vermeidbare Mankos sein. Allein mit etwas mehr Fantasie und ein bisschen Innovation hätte man zum Beispiel die Vorhersehbarkeit der Ereignisse jederzeit verhindern können.
Auch die extrem oberflächliche Zeichnung der einzelnen Charaktere wertet das gewonnene Gesamtbild nicht gerade auf, kann man doch zu keiner einzigen Figur eine echte Beziehung aufbauen. Zudem gibt es auch keine einzige Person, die hier wirklich Symphatiepunkte beim Betrachter sammeln könnte, so das man dann auch das vorzeitige Ableben der Charaktere ziemlich gelassen nimmt. Hier verfährt Regisseur Brett Anstey im Prinzip nach dem "10 kleine Negerlein Verfahren", wird doch ein Character nach dem anderen von den wiedererweckten Toten heimgesucht und ins Jenseits befördert. Dies geschieht nicht auf besonders blutige Art und Weise, so das die hohe Alterseinstufung des Filmes etwas überzogen erscheint. Ausserdem wird die Methode nach einer gewissen Zeitspanne auch etwas langweilig, ein wenig Abwechslung hätte dem ganzen sicherlich nicht geschadet.
Insgesamt gesehen ist "Damned by Dawn" ein Film, der einen mit ziemlich zwiespältigen Gefühlen zurücklässt. Ist da einerseits die wirklich gelungene Atmosphäre, so stehen ihr andererseits eine maue Geschichte und größtenteils mangelnde Spannung gegenüber. Dennoch handelt es sich immer noch um einen Genre-Beitrag der zumindest im Durchschnittsbereich anzusiedeln ist. Eine höhere Einstufung wäre sicherlich möglich gewesen, wenn die Macher des Filmes etwas kreativer an die Sache herangegangen wären und der Story ein wenig mehr Substanz verliehen hätten.
Fazit:
"Damned by Dawn" ist sicherlich kein schlechter Film, allerdings sollte man auch nicht mit zu hohen Erwartungen an ihn herangehen. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Inhalt gewünscht, zudem hätte man das Szenario kreativer und nicht ganz so durchschaubar umsetzen können. Kurzweilige Gruselunterhaltung bekommt man dennoch geboten, ob der Film sich allerdings zur mehrmaligen Sichtung eignet, muss ein jeder für sich selbst entscheiden.
5/10