Männerabend
Barney Ross (Sylvester Stallone) ist ein erfahrener Söldner, der für die richtige Summe jeden noch so gefährlichen Auftrag annimmt. Neben ihm besteht sein Team aus Lee Christmas (Jason Statham), Yin Yang (Jet Li), Tool (Mickey Rourke), Toll Road (Randy Couture), Hale Caesar (Terry Crews) und Gunner Jansen (Dolph Lundgren) - letzterer wird allerdings wegen Unberechenbarkeit ausgeschlossen.
Sein neuester Auftraggeber ist ein gewisser Church (Bruce Willis), für den er den Inselstaat Vilena von Militärdiktator Garza befreien soll. Wie sich alsbald herausstellt, scheint der aber nur eine Marionette von Ex-CIA Agent James Munroe zu sein, der die Insel mit eiserner Hand kontrolliert. Jetzt gilt es nicht nur, die Bösewichte auszuschalten, sondern nebenbei auch noch das Leben von Generalstochter Sandra zu retten, die für Barney vielleicht mehr sein könnte als nur eine flüchtige Bekanntschaft.
Da ist es also, das Klassentreffen der Actionhelden aus den 80ern und 90ern. Stallone hat nicht zu viel versprochen und liefert den Fans, die mit diesen Filmen aufgewachsen sind exakt das, was es schon seit sehr langer Zeit kaum noch im Kino zu bewundern gibt.
Großspurige und geradlinige Machoaction wie in der guten alten Zeit ist angesagt. Da wird vornehmlich erst geschossen und dann nachgedacht und lange gefackelt wird ohnehin nicht. Frauen sind mit von der Partie, stellen aber lediglich Beiwerk. Stattdessen ist das Testosteronlevel konstant am oberen Limit.
Statt eines unbesiegbaren Helden bekommt man gleich ein Sixpack geliefert, dass sich unter Stallones Führung gegenseitig supportet. Egal ob Nahkampf oder Feuergefecht - jeder der Expendables bekommt genügen Soloscreentime, um in seinem Bereich zu glänzen.
Die Story ist dabei naturgemäß sehr simpel gestrickt und kommt ohne großartige Plottwists aus. Es ist recht frühzeitig abzusehen, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen gibt und auch der Antagonist ist gar nicht so böse, wie er zunächst zu sein scheint. Macht aber nichts, das Ganze ist so erfrischend locker präsentiert, dass man gerne beiden Augen zudrückt.
Sehr wichtig ist neben viel spektakulärer - und größtenteils handgemachter - Action auch der Humor, der hier nicht zu kurz kommt. Bissige Oneliner gibt es zur Genüge und auch einige Insiderjokes veranlassen zum Schmunzeln. Highlight ist dabei mit ziemlicher Sicherheit die Briefingszene von Mr. Church, in der auch Gouvernator Arnold Schwarzenegger einen kleinen Gastauftritt hat, mit dem er ja bekanntlich den Grundstein für sein Comeback legte. Ein sehr amüsantes Gespräch der beiden alten Recken ist die Folge.
Auch musikalisch weiß der Streifen zu gefallen, fährt er doch neben einigen typischen Instrumentals auch ein paar Rockklassiker der 70er auf, die das Geschehen treffend untermalen.
The Expendables ist ein Prestigeprojekt von Sylvester Stallone, der ja speziell in den 2000er-Jahren einige Auf- und Abs erlebt hat und damit zum ersten Mal seit längerer Zeit einen Erfolg mit einem originalen Film hatte. Für etliche B-Movie Stars bedeutete dies eine Chance, mal wieder auf der großen Leinwand aufzutauchen, um vielleicht der eigenen Karriere wieder ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
Wer auf altmodische Action steht kommt an dem Film kaum vorbei. Der Erfolg gibt Stallone recht und da der zweite Teil noch besser lief als der Erstling ist auch eine dritte Folge bereits fest in Planung. Die Franchise darf gerne weitergehen und weiteren Altstars und evtl. Newcomern eine Plattform bieten. Austauschbar sind die Expendables nämlich keineswegs.