Danke, Sylvester...09.03.2011
Sie stehen alle bei mir im Regal, die großen Actionfilme mit den Recken der Jugend. Filme, bei denen sich im Gros der Bevölkerung Staunen und Abscheu breitmacht, Filme, die gerne auch mal zensiert, einkassiert, geschnitten und von diversen Regierungsnasen verteufelt wurden. Ich greife immer wieder gerne in meinem Regal in die entsprechende Abteilung, denn wenn man ehrlich ist: richtige Kracher sieht man schon lange nicht mehr, weder im Kino - und schon gar nicht auf DVD. Denn wenn ein Studio die Taschen aufmacht, dann ist das Budget darin eher klein, außer, man finanziert irgend etwas familientaugliches, ein Sequel oder ein Remake. Und auf der anderen Seite nagt der Zahn der Zeit: die Helden meiner Jugend sind alt geworden, Nachwuchs ist nur spärlich in Sicht. In der Folge davon darbt man als Freund des einfachen Actionfilms, und daher bleibt nichts anderes, als Sylvester Stallone für seine beiden jüngsten Kracher ein großes "Danke, Sylvester, mach weiter so" zuzurufen.
Denn Stallone dreht Filme für Fans - im Marketingkauderwelsch mag man das zielgruppenorientierte Produktion nennen. Er pfeift dabei auf moderne Stilmittel, bis auf die Verwendung von Computerblut...die Filme sind übersichtlich, wenn es knallt, dann richtig, wenn gestorben wird, dann blutig - und was für den finalen Rambo galt, gilt nun auch für The Expendables. Hier gibt Stallone den Söldner Barney Ross, der mit seiner Truppe angeworben wird, um einen südamerikanischen Diktator zu stürzen. Dieser beutet unter der Anleitung von einer Ex-CIA-Truppe sein kleines Völkchen aus, um billig und in großer Zahl Drogen anbauen zu können. Die Freiheitskämpferin Sandra ist dagegen, heuert Barneys Truppe an...und natürlich ist am Ende alles gut, sprich: alle, die irgendwie auf der Seite der dunklen Macht standen, sind tot. So einfach ist das - und mehr braucht es auch nicht.
Denn wir sehen genau das, was wir sehen wollen: Männer im Gefecht, Schlägereien, Schießereien, Martial Arts, Autoverfolgungsjagden, Explosionen, das alles garniert durch wunderbar altmodische Oneliner. Wir sehen Stallone, Willis und Schwarzenegger in einer Kirche miteinander witzeln, wir sehen viele Darsteller, die noch nie gemeinsam in einem Film mitgewirkt haben - und wir merken, daß die gesamte Truppe beim Dreh einen Heidenspaß gehabt haben muß. Es gibt einfach nichts zu meckern, und vielleicht ist diese Kritik auch einer rosarot gefärbten Brille geschuldet, die mich das Spektakel ganz wie dereinst das Phantomkommando erleben läßt. Der Film macht nichts falsch, macht einfach nur Spaß, und selten habe ich mich so über die Ankündigung einer Fortsetzung gefreut wie hier...und bei alldem ist auch nichts anderes möglich als 10/10.