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Auch wenn beim Reigen der Mucki-Ikonen vergangener Tage namhafte Denkmäler wie Chuck Norris, Steven Seagal oder Wesley Snipes fehlen, ist es Sylvester Stallone doch gelungen, einen Film mit Veteranen für (Genre) -Veteranen zusammenzuschustern: Eine sinnfreie Gewaltorgie mit deutlich weniger Augenzwinkern als erhofft.

Die Unterteilung zwischen Gut und Böse erscheint dabei, trotz eines Überläufers in Form von Dolph Lundgren so klar, dass man sich schon aufgrund des simplen Storygerüsts in die Achtziger zurück versetzt fühlt: Die siebenköpfige Söldnertruppe um Barney Ross (Stallone) versucht einen skrupellosen Diktator auf einer südamerikanischen Insel zu stürzen.

Die Marschrichtung wird demnach vom ersten Moment an gesetzt, als es gleich zu Beginn zur kompletten Vernichtung einer Terroreinheit kommt: Hier werden keine Gefangenen gemacht, Blut spritzt übermäßig und neben diversen Schusswaffen fliegen Fäuste und Messer im Sekundentakt.
Tatsächlich versucht Stallone annähernd jedem seiner Mitstreiter Raum für heroische Passagen einzuräumen, - seien sie storytechnisch auch noch so ungeschickt eingebunden, wie beispielsweise Jason Statham, der sich den prügelnden Nebenbuhler seiner Freundin (mitsamt Gefährten) vornimmt oder Mickey Rourke, der über ein prägendes Erlebnis beim Jugoslawien-Krieg sinniert, um der Chose einerseits eine Atempause zu gönnen und andererseits ein wenig Nachdenklichkeit vorzugaukeln.

Besonders markant wirkt in diesem Kontext die arg konstruiert erscheinende Cameo-Szene mit Willis und Schwarzenegger: Das Augenzwinkern und die damit verbundenen Filmzitate werden im selben Moment mit Freude des Testosteron gesteuerten Betrachters quittiert, doch genauer betrachtet, ist diese Szene nicht nur schlecht gespielt, sie wirkt auch unrund und im Gesamtgeschehen reichlich deplatziert.

Durch das Actionfeuerwerk werden ohnehin eine Menge Schwachstellen kaschiert.
Wenn so ziemlich alles zwischen Fahrzeugen, Gebäuden und Menschen in die Luft fliegt, ist einem relativ gleich, welche Ziele Bösewicht Eric Roberts eigentlich verfolgt, warum zwischen Love Interest Giselle Itié und Stallone kein Funke überfliegt und weshalb Frauen überdies allenfalls gut aussehen, ansonsten aber nur undankbare Opferrollen bekleiden.
Stallone geht noch einen Schritt weiter zurück in die Achtziger und behält sich jegliche Originalität vor, - womit er es, trotz einmaligen Darstellerensembles an Krawallbrüdern, im Gesamtbild auch nicht schafft, einen markanten Meilenstein mit Kult-Charakter zu setzen.

Vorraussetzung ist also, sich bei diesem altbacken gehaltenen Actioner weder auf Story oder gar Tiefe der Figuren zu konzentrieren, sondern lediglich Spaß daran zu haben, wie annähernd pausenlos auf die Kacke gehauen wird.
Angesichts der technischen Möglichkeiten nicht immer opulent in Szene gesetzt, überzeugen primär die körperlich ausgetragenen, zackig geschnittenen Zweikämpfe, als die zuweilen etwas plump eingesetzten Computereffekte.
Alles in allem also ein No-Brainer für Fans des alten Action-Kinos, mit viel Volldampf, dem Bonus vieler bekannter Gestalten, jedoch der Schwachstelle, im Endeffekt zu wenig Selbstironie aus dem unglaublichen Kapital geschlagen zu haben.
6 von 10

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