Comicverfilmungen sind immer so eine Sache, denn einige setzen Grundkenntnisse des Originals voraus, liefern jedoch genügend Informationen, um überhaupt im befremdlichen Kosmos durchzusteigen, andere werfen den Betrachter ohne Umschweife und Background ins Geschehen, was beim vorliegenden „Paradox“ der Fall ist. Ist die Tatsache zweier parallel existierender Welten jedoch einmal verinnerlicht, kann man mit dem Sci-Fi-Thriller phasenweise Spaß haben.
Ermittler Sean Nault (Kevin Sorbo) ermittelt in einem Mordfall, als bei einer Tatortbegehung sein Partner erschossen wird. Eine Spur führt ihn zum mittlerweile 130 Jahre alten Magier Winston Churchill, der Sean eine Parallelwelt aufzeigt, aus welcher der Täter kommen könnte.
Sollten jedoch die beiden Welten zu einer Einheit verschmelzen, wären sämtliche Existenzen vorm Aussterben bedroht…
Einige Tatsachen muss man zunächst akzeptieren, denn die Handlung ist überwiegend in einer Welt angesiedelt, in der die Magie dominiert und die Wissenschaft mehr oder minder nicht existiert. So wird beispielsweise eine frische Leiche mit einem Ritual belegt, um für einige Sekunden noch Hinweise über den Täter zu liefern, Churchill schwebt bei seinem ersten Erscheinen rund einen halben Meter über dem Boden und in der Pathologie ist ein Zombie als Reinigungskraft angestellt.
Ansonsten bietet sich in diesem Rahmen eine klassische Detektivgeschichte, in der unser Held mit Trenchcoat und Schlapphut unterwegs ist und einen weiblichen asiatischen Sidekick erhält. Es gibt viele Nachforschungen, Befragungen und Untersuchungen, doch über weite Teile mangelt es an Drive und Action. Erst im letzten Drittel kommen einige kleinere Kampfeinlagen hinzu und ein Urzeitmonster erschwert den Helden den Kampf gegen die Bösewichter, während die Zeit knapp wird.
Sorbo macht sich recht gut als leicht zynischer Ermittler, der zuweilen einige Filmzitate und populäre Sprüche ablässt („Das ist eine 44-er Magnum, die stärkste Handfeuerwaffe der Welt…“). Leider erscheint der Handlungsraum oftmals ein wenig eingeschränkt, der Blick in die magische Welt ist recht begrenzt und eher minimalistisch ausgestattet und auch die wenigen Monster sehen tricktechnisch nicht sonderlich überzeugend aus.
Da einige Masken wie die einer Werwolfdame jedoch bereits in deutliche Gefilde des Trashs eintauchen, wird das Geschehen ab und an aufgelockert, zumal einige Überspitzungen das Comichafte deutlich unterstreichen.
Auch wenn sich das sichtlich niedrige Budget in vielen Szenen bemerkbar macht, die Ausstattung eher spärlich ist, die Kulissen oftmals spartanisch wirken und die Effekte selten überzeugen können, so macht die unverbrauchte Prämisse innerhalb eines Kriminalfalls durchaus Freude, die überwiegend sympathischen Figuren schüren einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert und auch wenn der Showdown etwas übers Knie gebrochen wird, sind insgesamt nur wenige Durchhänger auszumachen.
Schade, dass das Ding aufgrund ausbleibenden Erfolges nicht in Serie gehen dürfte, - Potential hierfür wäre durchaus vorhanden.
Knapp
6 von 10