Der Absturz einer NASA-Sonde über Zentralamerika hat dazu geführt, dass sich im Grenzgebiet zwischen der USA und Mexiko eine außerirdische Lebensform eingenistet hat, die mit ihren amphiben Riesenkraken den zur „Infizierten Zone“ erklärten Landstrich beherrscht. Selbst das Militär ist machtlos, so dass es eher zu Kollateralschäden bei der Zivilbevölkerung kommt als zu echten Monster-Abschüssen. Fotoreporter Andrew Kaulder erhält nun den Auftrag, die Tochter seines reichen Verlegers sicher zurück in die Staaten zu bringen. Doch weil ihm die Pässe gestohlen werden, kann nicht der sichere Seeweg gewählt werden, sondern man begibt sich quer durch die „Infizierte Zone“…
Dieser intelligent gemachte B-Film, der lediglich unter einer falschen Vermarktungsstrategie schwächelt, zeigt zur Überraschung des geneigten Genrefans mal nicht das übliche „Creature Feature“-Einerlei sondern widmet sich eindrucksvoll der Kehrseite einer Monster-on-the-loose-Katastrophe. Selbst der schon weit intimere „Cloverfield“-Blick auf ein derartiges Thema ist spektakulärer als das was Effekte-Spezialist Gareth Edwards in seinem fast schon leisen Regiedebüt zu erzählen hat: nämlich das zutiefst menschliche Drama, welches bei „Godzilla“ und Konsorten im Staub der Monsterbalgereien einfach nur untergeht. Und dennoch ist „Monsters“, auch wenn er den einen oder anderen enttäuschen mag, ein Meilenstein dieses Subgenres geworden, denn eine Bereicherung ist dieses hoch realistische Szenario, bei dem so viel CGI so geschickt integriert wurde (und man nicht so angeberisch wie in „Skyline“ damit protzt), allemal. Klar, die sich abzeichnende Romanze zwischen dem Fotografen und seinem Schützling ist allzu zuckersüß, doch durch die charismatischen Darsteller auch eher verhalten gespielt und damit hinnehmbar. Ebenso werden die Aliens (fast schon so wie in „Avatar“) als quasi natürlich und gottgegeben eingeführt, so dass man sich schon mal bei der Frage ertappt, wer hier eigentlich wen stört. Dazu passen dann natürlich auch die mehr oder weniger direkten Verweise auf die heutige Einwanderungs- und Außenpolitik der US-Administration ganz gut und runden „Monsters“ als einen stimmigen Genrefilm ab, bei dem Spannung nicht durch äußere Schauwerte aufgebaut wird. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Scoot McNairy, Whitney Able und vielen unbekannten Nebendarstellern.
© Selbstverlag Frank Trebbin