Monsters
"Monsters" war wohl einer der Hypefilme des diesjährigesn Fantasy Filmfestes, welcher es zu einem regulären Kinostart gebracht hat. Doch anders als es der Titel vielleicht einem weismachen will, gibt es hier keine over-the-top Action inkl. schleimiger Außerirdischer zu bewundern. Die Auftritte derer halten sich insgesamt sehr in Grenzen und spielen sich immer zu nächtlicher Stunde ab, um auch ein wenig das wenige Budget zu kaschieren (angeblich nur 15.000 $!!!-angesichts dessen sehen die krakenähnlichen Geschöpfe gelungen aus). Stattdessen ist "Monsters" ein Roadmovie mit einem Schuss leiser Romantik, bei dem ein Journalist gegen seinen Willen die Babysitterrolle für die Tochter seines Chefs auferlegt bekommt. Beide müssen nun im monsterversuchten Zentralamerika einen Weg finden, zurück in die Staaten zu kommen. Der Weg ist, natürlich, beschwerlich, liefert einige schöne Bilder ab und erinnert stellenweise in seinen (etwas surrealen) apokalyptisch anmutenden Schrottbebilderungen und einer Bootsfahrt an "Apocalypse Now". Die Tatsache, dass auf der Erde Außerirdische ihr Unwesen treiben, ist nur der umrahmende Aspekt des Films, man sieht nur Spuren dessen, was mal passiert sein muss, aber nie, wie es tatsächlich dazu kommt. Ein latentes Gefühl beständiger Bedrohung wird einem permanent durch lauter Trümmer und Warnhinweise eingehämmert, einer Bedrohung jedoch, die sich nur äußerst selten manifestiert. Das ist aber auch nicht Anliegen des Films, dessen ruhige Inszenierung sich vollends auf seine beiden Protagonisten fokussiert, weshalb die wenigen Actionszenen (gefühlte zwei-drei) gar nicht mal zu den Highlights gezählt werden dürfen. Eine sich langsam und leise entwickelnde Liebe ist das Hauptaugenmerk, doch abgesehen davon passiet nun wirklich nicht mehr viel. Interessanter ist dann eher das, was unter der Oberfäche mitschwingt: Mal wieder outet sich der Mensch als dem Fremden gegebüber feindlich eingestellt und mal wieder sind es die USA, die hierbei an vorderster Front kämpfen...wie immer. Jedwede potenzielle Bedrohung muss agressiv bekämpft werden, ohne zu wissen, ob tatsächlich eine echte Gefahr besteht. Nein, auch wenn die Geschöpfe später im Film als prinzipiell friedlich beschrieben werden, so reicht ihre Fremdartigkeit als Bekämpfungsgrund aus. Interessant ist auch, wie im Film die Staaten eine riesige Schutzmauer, ähnliche der Mauer in China, errichtet haben, was in gewisser Weise einer Analogie zu den erschwerten Einreisebedingungen in der Wirklichkeit gleichkommt, die ebenfalls eine Angstreaktion darstellt. Doch wer Wind sät, wird auch mal Sturm ernten: Am Ende wird ersichtlich, dass die Zerstörung die USA erreicht hat. Und noch immer sind die Monster friedlich.
5/10