Review
von Leimbacher-Mario
Knapp 'nen Monat später
Angriff der infizierten Killer-Parcours-Läufer - das ist das Motto dieses beschleunigten, oberflächlicheren „28 Days Later“-Epigonen. Ein leistungssteigerndes Medikament gerät außer Kontrolle und verwandelt die 30.000 Probanden in rasende Wutbürger ala Romeros „The Crazies“. Eine Gruppe Überlebender bahnt sich währenddessen ihren Weg durch ein dem Chaos und Blutrausch verfallenen London...
„Devil's Playground“ macht aus seinem Vorbild keinen Hehl, schämt sich dafür kein bisschen. Muss ja auch nicht, besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht. Problem nur: dieser Infizierten-Schocker kopiert nicht allzu gut und macht die paar eigenständigen Dinge, die ihm einfallen, dann auch selbst nicht gut genug... Dabei hat der Stoff und Ansatz durchaus seine positiven Seiten. Craig Fairbrass etwa spielt den harten Söldner und Überlebenskämpfer mit Druck und viel mehr Charisma, als man von ihm gewohnt ist, das Tempo gönnt einem keine Pause und die unheimlich gerne freiwillig Hürden überwindenden Nahezu-Hochleistungszombies sorgen nicht nur für Action, sondern auch den ein oder anderen (wenn auch unfreiwilligen) Lacher. Nur leider reicht das insgesamt nicht ganz für den grünen Bereich. Das Ende bricht ab, wenn es am schönsten wird, die Action wirkt oft wirr und konfus eingefangen, keine der Figuren (außer vielleicht in Ansätzen der genannte Fairbrass) kommt einem auch nur ansatzweise nah und echte Gore-Wow-Momente sind leider Mangelware. Originalität und Kreativität darf man eh nicht erwarten. Das wirkt dann insgesamt wie kompetent und im besten Fall minimal motiviert runtergekurbelt - aber eben nie mehr.
Fazit: zwar nicht viel mehr als nur ein mainstreamigerer Abklatsch eines Meilensteins - aber immerhin eine unterhaltsame, zackige, kurzweilige B-Movie-Kopie. Selbst Danny Boyle wird das nicht übel aufstoßen, zumindest mild amüsieren. Mich auch. Oberflächlich und instinktiv. Nur bitte keinen Klassiker erwarten, eher graue Stangenware. Irgendwo im Niemandsland zwischen „Doomsday“ und „28 Weeks Later“.