Review

Und noch ein Remake, dieses Mal erwischt es den etwas schnarchigen „Gate of Darkness“ von 1973, der seinerzeit eine halbwegs passable Mischung aus Spukhaus - und Monsterfilm bot.
Unter der Regie des Debütanten Troy Nixey und dem deutlichen Einfluss von Produzent Guillermo del Toro ist daraus immerhin ein recht kurzweiliger und schick gefilmter Gruselstreifen entstanden, der am Ende leider mit einigen dramaturgischen Schwächen zu kämpfen hat.

Die kleine Sally (Bailee Madison) reist zu ihrem Vater Alex (Guy Pearce) und dessen Freundin Kim (Katie Holmes) nach Rhode Island, wo gerade das großzügige Anwesen restauriert wird. Einst verschwand hier der Maler Blackwood auf geheimnisvolle Weise und Sally entdeckt alsbald die Ursache für sein Verschwinden…

Im Original war Sally eine erwachsene Frau, deren Ehemann mit Ungläubigkeit und Ablehnung reagierte, als die kleinen Monster in Erscheinung traten. In diesem Fall ist die Figurenkonstellation eher klassisch in Richtung Spukhausgeschichte angelehnt: Vater und Tochter und die neue Frau an seiner Seite, was zunächst natürlich zu Annäherungsproblemen führt. Diesbezüglich wird den Figuren ein angemessener Spielraum zugesprochen und die Position des Mädchens in den Vordergrund gerückt, denn aus der anfänglichen Ablehnung erwächst eine zwangsläufige Vertrauensbasis, welche durch die leicht ignorante Art des Vaters noch verstärkt wird.

Von Beginn an sorgen die Räumlichkeiten des Anwesens für eine stimmige Atmosphäre, unterstützt durch die variable, recht elegant geführte Kamera, welche ein paar schicke Fahrten einfängt, etwa von einem Lüftungsschacht zum anderen.
Auch das Gelände hinter dem Gebäude wirkt fast wie aus einer anderen Welt mit einem kleinen Wasserfall, einem Labyrinth, kleinen Gesteinsanordnungen und schmalen Pfaden.
Als Sally bei einer Erkundungstour eine Glaskoppel entdeckt und kurz darauf die Wand zum Keller durchbrochen wird, dauert es nicht lange, bis die kleinen Monster in Erscheinung treten.

Einen klaren Unterschied zum Original bieten die flinken Biester in jeder Hinsicht, auch wenn sie ein wenig an die Kreaturen aus „Gate, die Unterirdischen“ erinnern.
Die grauen Buckelviecher sind zunächst nur im Vorbeihuschen auszumachen, etwas später treten sie mithilfe kleiner Werkzeuge wie Messer, Rasierklinge und Schraubenzieher in den Vordergrund, wobei es zu minimalen Splattereinlagen wie Stichen, Schnitten und kleinen Platzwunden kommt.
Ihr Flüstern ist zwar nicht subtiler Art, doch mit der Zeit entwickeln die agilen Dämonischen einige perfide Spielchen, um den Hausbewohnern, insbesondere Sally zu schaden, oder zumindest Angst einzujagen.

Und während der gefällige Score von Marco Beltrami ein paar markante Passagen vorweisen kann und das Erzähltempo latent hoch gehalten wird, geben sich einige Klischees die Klinke in die Hand, denn vom obligatorischen Aufenthalt in der Bibliothek, dem alten Mann (der wieder einmal das uralte Geheimnis für sich bewahrt) über den Besuch des Kinder-Psychologen bis zur älteren, oft naiv handelnden Haushälterin darf natürlich nicht die regennasse Gewitternacht und die geplante Abreise zum Showdown fehlen.
Besonders zum Ende scheinen dem Drehbuch ein wenig die Ideen auszugehen, denn die zuvor aufgebaute Gruselstimmung weicht einem allzu vorhersehbarem Finale mit annähernd allen erahnbaren Abläufen.

Dennoch ist dieses Remake um Längen besser als das Original, was nicht nur den überzeugenden Darstellern, allen voran Bailee Madison als Sally zu verdanken ist.
Die fiesen Hutzelmännchen sehen tricktechnisch überzeugend aus und sorgen für einige recht spannende Momente, die Atmosphäre des luxuriösen Anwesens wurde ansprechend in Szene gesetzt und auch die Charakterzeichnungen gehen für einen Streifen dieser Art völlig in Ordnung.
Für ein Regiedebüt absolut beachtlich und trotz aller Klischees und kleinen Nachlässigkeiten seitens des Skripts eine unterhaltsame Melange und somit durchaus eine Empfehlung wert.
7 von 10

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