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03.01.2021
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Review

Testosteron-Monoton


Für viele ist „Days of Thunder“, über ein junges Racingass und den erbitterten Konkurrenzkampf innerhalb der Nascar, nur „Top Gun auf Rädern“, nur ein langer Schwanzvergleich, nur einer der dümmsten Männer-/Machofilme aller Zeiten, total aus der Zeit gefallen und kaum noch guckbar. Ich will/kann da teilweise kaum widersprechen. Und selbst Fans des Rennsportstreifens (wo ich mich nicht ganz zu zähle) werden da sicher nicht allzu energisch widersprechen. Aber sie lieben ihn eben dennoch. Vielleicht sogar aus genau diesen Gründen. Und auch das kann ich nach jedem Schauen irgendwie mehr verstehen...

„Days of Thunder“ ist unfassbar cheesy, geradeaus und testosteronüberladen. Ein Film, der im überkorrekten 2020 kaum gut ankommen kann. Aber man muss eben auch alles im Kontext seiner Zeit sehen und zudem nicht immer allzu eng. Auch politisch und gesellschaftlich eingerostete Rösser können noch für einen verdammt coolen, unterhaltsamen Ritt sorgen. Erst recht wenn der Soundtrack und die Renneffekte durch die Boxen knallen, als stände man Ende der 80er direkt neben der Strecke. Außerdem ist die junge, natürliche Nicole Kidman noch immer die heisseste und beste Version ihrerselbst, die Chemie mit ihrem damaligen Liebhaber Tom Cruise ist nicht zu verleugnen und Routiniers wie Duvall oder John C. Reilly geben schöne Nuancen ab. Mehr Tony Scott-Style geht kaum- alles ist glänzende Oberfläche und fast schon comichafte Überzeichnung. Wenn Tom Cruise und Michael Rooker sich nach einem schweren Unfall auch schwer lädiert auf dem Krankenhausflur in Rollstühlen duellieren, dann kann man das kaum noch ernst nehmen - aber um ein lautes Lachen oder breites Grinsen kommt man einfach nicht herum. 

Fazit: „Top Gun“ mit Autos - nur in noch flacher und mit weniger Augenzwinkern und Originalität?! Dennoch ist „Days of Thunder“ ein pfeilschneller Männerfilm, ein typischer Tony Scott und ein oberflächlicher Spaß. Wenn man(n) nicht jeden Machospruch und jeden P(eni)S-Vergleich auf die ölige Goldwaage legt. 
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