Review

Business as usual...01.01.2012

Der erste Film des neuen Jahres, der sich in mein heimisches Kino wagte, ist quasi die Neuauflage von Top Gun. In diesem Streifen  wurden die Stereotypen der Cruise-Auftritte jener Jahre festgezimmert... das schräge Lächeln, der supercoole Auftritt mit dem Motorrad, lässige Zeilen im Drehbuch, ein älterer Mentor, ein hübsches Mädel...dazu noch treibende Musik, schöne Bilder, Tony Scott als Regisseur bestens geeignet - kurzum, es waren Filme, die gedreht wurden, um das Publikum zu unterhalten, Filme ohne großen Anspruch, dafür aber mit hohen Schauwerten. Filme, die es dem Betrachter ermöglichen, zwei Stunden aus der Welt abzutauchen und dabei einfach nur Spaß zu haben. Man kann darüber natürlich zweigeteilter Meinung sein, aber muß denn immer eine Moral mitgeliefert werden? Manchmal reicht doch die gute Laune...

Und die hat man nach diesem Film ganz sicher. Wir sehen Cruis als Rennfahrer Cole Trickle, der als Nachwuchsfahrer in der Nascar-Series an Bord kommt, unter den Fittichen des Mechanikers Harry ( gewohnt grummelig Robert Duvall ). Der ärgste Konkurrent Rowdy Burns wird später zum Freund, über das "warum" breiten wir den Mantel des Schweigens. Als Love-Interest fungiert die Frau Doktor, die Trickle nach einem schweren Unfall zu begutachten hat. Und final haben wir dann noch Cary Elwes als neuen Kontrahenten auf der Rennstrecke an Bord, dessen filmisches Wirken mir bis auf seinen Auftritt in Saw gänzlich unbekannt ist. Schwierig dabei ist die Tatsache, daß der Film nach dem großen Unfall etwa in der Mitte des Laufzeit seinen roten Faden ziemlich sausen läßt.

Das stört, denn wenn man nicht weiß, warum jemand etwas tut oder eben nicht, dann läßt das den Betrachter reichlich kalt. So ist es hier, in mehreren Ebenen verhalten sich die Figuren des Films sehr seltsam, wirken wie Drehbuchmarionetten, an denen man einfach mal ein wenig zupft. Angesichts des Personals vor und hinter der Kamera ist das ärgerlich, denn man hätte besser ein paar Dollar mehr ins Drehbuch investieren sollen als in die Autorennen. Diese aber sind von Scott gewohnt packend und nahe am Geschehen inszeniert worden, und insgesamt ist der Streifen ja auch kein Ausfall, hat sogar noch mehr Humor mit an Bord als sein großes Vorbild. Für ein Top Gun auf Rädern reicht es allemal, daher knappe 7/10.

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