Für den Thrillerfan ist immer Vorsicht geboten, wenn die Hauptdarstellerinnen schön anzusehen und die landschaftliche Optik einladend in Szene gesetzt wurde.
Warum? Weil die Geschichte selbst dann keinen Innovationspreis gewinnt. So auch in dem Debütfilm AND SOON THE DARKNESS. Um eines vorab zu erwähnen, der Regisseur hat nichts falsch gemacht. Alle Zutaten und Mittel wurden entsprechend der filmischen Grenzen umgesetzt und handwerklich sehr gut verarbeitet. Actionsequenzen gibt es nur einige und die sind in den letzten 10 Minuten zu sehen - dies ist einer der Pluspunkte! Suspense trägt den Film von Anfang bis Ende. Die ersten 30 Minuten sind sehr spannend erzählt. Der Zuschauer, der natürlich weiß, was passieren wird, muss sich sehr lange einer gutgemachten Spannungsszenerie aussetzen.
Das Mittelteil des Thrillers ist dann fast schon genretypisch behäbig, aber nicht unspannend. Falsche Fährten werden gelegt, es gibt auch einige Überraschungen, die wiederum für den geübten Filmfan keine echten sind. Die verlassene und trostlose Kulisse um die Hotelruine ist ein surreales Optik-Highlight des Thrillers.
Zum Ende wird noch mal tüchtig auf die Tube gedrückt. Jedoch endet der Film fast zu schnell. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
Wie schon erwähnt, nichts wurde falsch gemacht und nichts wurde neu erfunden.
Wer auf einen optisch ansprechenden Film und eine kurzweilige und schlichte Geschichte steht, ist mit AND SOON THE DARKNESS bestens bedient.
6 Odettes von 10 Ambers.