Das junge Paar Beth und Harry zieht sich zum Ausspannen für zehn Tage auf eine paradiesische, nördlich von Australien gelegene Insel im Great Barrier Reef zurück. Zunächst genießt man noch die traute Zweisamkeit in der freien Natur fernab von jeglicher Zivilisation, doch der Ferien-Trip nimmt flott eine beunruhigende Wende, denn es mehren sich die Hinweise darauf, dass die Insel vielleicht doch nicht so unbewohnt ist, wie es zunächst den Anschein hatte: Da erscheinen plötzlich Fußspuren im Sand und Wäsche hängt einmal von selbst im Baum... und dann werden Beth und Harry auch noch mit ihrer eigenen Kamera beim Schlafen gefilmt... Als australischer Genre-Streifen weckt "Dark Beach - Insel des Grauens" direkt mal Erinnerungen an zwei ganz bestimmte Filme: Zum einen kommt einem wegen der im Fokus des Interesses stehenden Pärchen-Dynamik, den schwelgerischen Natur-Aufnahmen und der unterschwellig verbreiteten, ziemlich unbehaglichen Paranoia-Stimmung natürlich prompt "Long Weekend" (egal welche Version) in den Sinn... und dann noch - etwas weniger angenehm - aufgrund des sandigen Settings der 2004er-Ofenschuss "Lost Things - Strand der verlorenen Seelen", der noch wesentlich weniger erfolgreich eine ähnliche Psycho-Horror-Schiene gefahren ist und damit nichts als Verwirrung und Langeweile produziert hat. Okay, so furchtbar wie der Letztgenannte ist Bill Bennetts mehr oder weniger im Sinne subtiler Mystery-Unterhaltung aufgezogenes Filmchen nun wirklich nicht, aber mit einem Highlight hat man es hier auch nicht unbedingt zu tun. Zwar lässt sich die Chose da zunächst noch recht vielversprechend an, wenn da mittels eines frühen Rundum-Kameraschwenks die Isolation der Dreh-Location verdeutlicht und dadurch ein Gefühl völliger Abgeschiedenheit gut heraufbeschworen wird, aus dem heraus sich die Geschichte in viele verschiedene Richtungen entwickeln könnte... aber letztendlich hat man sich da doch für eine eher uninteressante und dann auch noch ziemlich klar dem Geisterfilm-Sujet zuzuordnende Auflösung entschieden, die 'nen alten Genre-Hasen nun nicht unbedingt aus den Socken haut. Seine besten Momente hat "Dark Beach - Insel des Grauens" folglich auch in der ersten Hälfte, wenn man als Zuschauer noch darüber im Unklaren gelassen wird, was die genaue Art der Bedrohung anbelangt und der Film alleine aus diesem Umstand ein ausreichendes Maß an Spannung generiert. Den Rest erledigt dann die ansehnliche Natur-Kulisse, der zumindest bei Nacht noch ein wenig unheimlich erscheint. Die Darsteller sind übrigens okay, ebenso die technische Machart, aber dass es trotzdem nur zu einem zwiespältigen Ergebnis gelangt hat, verwundert nicht: Schon Bennetts 1997er-Serienkiller-Filmchen "Kiss or Kill" hat ja bereits ziemlich zwischen allen Stühlen gesessen und konnte - um es mal freundlich auszudrücken - nicht gänzlich überzeugen, warum sollte es hier also anders sein...?
5/10