Eher selten setzen Söhne ihrem Vater ein Denkmal in Form eines Kriegsfilms, der natürlich rasch Gefahr läuft, zum reinen Heldenepos zu verkommen.
Thad (Regisseur) und Craig (Autor) Smith gehen jedoch recht sensibel mit Stoff um und glorifizieren weder das Vaterland, noch verdammen sie den Kriegsgegner, - eine Tatsache, die den Film einerseits einfühlsam, aber gleichermaßen ein wenig beliebig und kaum mitreißend erscheinen lässt.
Es ist die Zeit der Ardennenoffensive am Ende des Zweiten Weltkriegs.
Don Smith (Cole Carson) aus Oregon ist gerade mal neunzehn, als er 1943 einberufen wird und die Bekanntschaft zur Sängerin Dorine nicht weiter vertiefen kann. Er und drei weitere Soldaten sind bald Teil der 94. Infanterie, welche die Aufgabe hat, die US-Truppen vorm weiteren Vorstoß der Wehrmacht zu warnen. Als die Deutschen jedoch unerwartet mit Panzern anrücken und die Wetterbedingungen aufgrund immer stärker werdenden Schneefalls die Kommunikation erschweren, entschließt sich Smith zu einem Himmelfahrtskommando auf eigene Faust…
Wenn sich ein typischer Kriegsfilm in einem Aspekt dadurch definiert, dass die Hauptfigur vom eher unerfahrenen Mann zum annähernd perfekt taktierenden Strategen und mutigen Soldaten reift, ist er in diesem Punkt durchaus erfolgreich.
Smith ist ein Mensch ohne große Worte, aber er lässt keine Freunde, wie den Kleinganoven Benedetto im Stich, biedert sich nicht übermäßig bei den Vorgesetzten an und weiß, wann einem verwundeten Kameraden kaum mehr zu helfen ist.
Als Sympathieträger ist Smith demzufolge schnell etabliert, doch demgegenüber sind sämtliche Nebenfiguren, trotz halbwegs markanter Besetzung, nicht allzu tiefgründig gezeichnet.
Auf die eigentlichen Kriegsgeschehnisse legt man indes nur einen sekundären Fokus: In den Ardennen spielen sich die Ereignisse nicht ab, eher entlang der Siegfried-Linie, Standort Nennig (Saarland).
Dabei kommt es zu einigen Feuergefechten, jedoch selten zu expliziten Gewaltszenen, wobei man auch hier näher an den Figuren ist und versucht, klischeehafte Genreelemente zu umgehen und statt wilden Gemetzels eine Form von hinterfragender Menschlichkeit einzubringen, was besonders im letzten Drittel positiv zum Tragen kommt, als Smith einem deutschen Soldaten und später einem jüdischen Immigranten begegnet: Opfer des Krieges sind sie irgendwo allesamt, womit ein Großteil der Message eine grundlegende Berechtigung findet.
Auf der anderen Seite mangelt es diesem Debüt an elementaren Zutaten wie dichter Atmosphäre und Spannung, denn trotz grauer Winterlandschaft will sich kaum eine frostige Stimmung einstellen und obgleich einiger ansehnlicher Pyro-Effekte und passabel in Szene gesetzter Schusswechsel stellt sich bei den Auseinandersetzungen eine zu geringe Bindung zu den Figuren ein. Hinzu kommt die Kamera, welche oftmals nicht den effektiven Zoom-Faktor findet und manches Mal ein etwas unübersichtliches Szenario liefert, ohne sogleich Feind oder Freund ausmachen zu können.
Der Action fehlt schlichtweg das Timing, die Auseinandersetzungen muten phasenweise beliebig an und man fühlt sich zu selten Mittendrin.
Insofern ist der Streifen als reines Portrait über Don Smith eine gut ausbalancierte Mischung geworden, zu der die einfühlsame Rahmenhandlung ebenso beiträgt, wie die Off-Kommentare der Hauptfigur.
Als reiner Kriegsfilm wirkt er hingegen kaum mitreißend, da er sich stark auf den Helden fixiert und sämtliche Nebencharaktere zu wenig Beachtung finden.
In der Ausstattung solide und darstellerisch passabel, überzeugt der Stoff am ehesten in seinen ruhigen, emotionalen Momenten, während er innerhalb der Action gerade so Mittelmaß bietet.
5,5 von 10