Eine Gruppe grenzdebiler Heranwachsender fahren in eine abgelegene Hütte im Wald, wo schon bald ein Rudel Zombies… Blab bla bla, alles schon tausendmal gesehen, Schema X lässt grüßen, dann glotz’ ich halt doch lieber EXPENDABLES 2 in Kino 4.
So könnte man zumindest meinen. Doch erstens kommt alles anders und zweitens: Was hat es bitteschön mit dieser seltsamen Organisation auf sich, die die Kiddies überwacht, in der Hütte Kameras und Wanzen postiert hat und so wirkt, als würde sie das Geschehen in der Hütte dirigieren, lenken und leiten?
CABIN IN THE WOODS entpuppt sich somit als unterhaltsamer, doppelbödiger Horrorfilm mit tatsächlich in dieser Form noch nie dagewesenen Ideen. Zu Beginn trieft der Streifen geradezu vor sämtlichen Klischees des Teenie-Horrors. Die Charaktere – eine geile Blondine, ein Sportler, ein Kiffer-Nerd, die unberührte Jungfrau – sind alles Abziehbilder von Figuren, wie sie in einem Horrorfilm eben aufzutauchen haben. Dann die Hütte im Wald: Ganz am Anfang verdichten sich die Anspielungen auf EVIL DEAD so dermaßen, dass man meinen könnte, ein heimliches Remake des Raimi-Klassikers vor sich zu haben. Die Holzhütte, die Klappe im Boden, das alte Buch mit der altertümlichen Schrift… alles passt wie die Faust aufs Auge. Dann melden sich unverhofft Zombies bzw. eine „Zombie Redneck Folter-Familie“ auf dem Spielplan und das fröhliche Sterben darf beginnen, was dann auch in wunderbar blutiger und FX-trächtiger Form von Statten geht. Einer der Zombies benutzt eine rostige Bärenfalle als Mordwerkzeug – Ja, Heidiwitschka!
Die Frage bleibt offen: Was ist das für eine ominöse Organisation im Hintergrund, die in einer Art riesigem Büro- oder Überwachungskomplex das Treiben im Wald überwacht und mitbestimmt? Die Frage nach der Auflösung, nach einem Sinn des Ganzen nagt arg an den Nerven. Als man dann weiß, was gespielt wird, als sich dann der Schleier lüftet, bläst es einen buchstäblich vom Hocker. Mit einer solchen Auflösung rechnet man nicht einmal, wenn man im Horrorfilm einigermaßen bewandert ist. Ich verrate nur soviel: Involviert in das Geschehen in den Wäldern sind nicht nur die Jugendlichen, die Zombies und die Geheimorganisation, sondern auch Werwölfe, eine Riesenschlange, Dämonen, ein Killerclown, der Kerl aus HELLRAISER und das Mädchen aus THE RING – …What the F***…
So, mehr wird nicht verraten! CABIN IN THE WOODS ist gut, echt super gut, unbedingt anschauen, macht echt Spaß der Film…
Schauspielerisch stechen Richard Jenkins (STIEFBRÜDER, RUM DIARY), Bradley Whitford (BILLY MADISON, ZEIT DES ERWACHENS) und Kristen Connolly (WIE DAS LEBEN SO SPIELT) hervor. In einer Gastrolle ist sogar Sigourney Weaver zu bewundern. Regisseur Drew Goddard ist weder verwandt, noch verschwägert mit Jean-Luc Godard.
Fazit:
„Cabin In The Schniedelwutz“ – …so, das musste jetzt einfach sein! Vielleicht der beste Mainstream-Horror seit Raimis DRAG ME TO HELL.