Ich mag ja solche Crossover Streifen, gerade Western & Fantasy funktioniert nach meinem Empfinden hervorragend, gute Beispiele dafür sind die geniale Serie "Die Abenteuer des Brisco County jr." oder auch Uli Edel's "Showdown auf dem Weg zur Hölle" - den neuesten Vertreter "Jonah Hex" fand ich jetzt eher etwas enttäuschend.
Maßgeblich Schuld daran ist die ärgerlich kurze Laufzeit von netto knapp 75 min., die wenig bis gar keinen Raum für die Entwicklung von Story und Figuren ließ. Irgendwie wird man ohne viel Backround mitten ins krude Geschehen geknallt, etwas mehr Tiefe hätte ich mir da schon gewünscht, auch wenn es sich um eine Comic Verfilmung handelt. Man erfährt zwar kurz den Grund der tödlichen Feindschaft zwischen Hex und Turnbull, aber das ist definitiv zu wenig ! Turnbulls Greueltaten als General der Konförderierten, der Tod seines Sohnes, Jonah's Zeit bei den Crows, die wohl damit verbundene Entwicklung seiner phantastischen Fähigkeiten (?) , seine Zeit als Kopfgeldjäger, die jahrelange Jagd auf Turnbull, schließlich dessen (gefaktes) Ende - von all dem hätte ich gern mehr gewußt bzw. gesehen. Auch aus dem Finale hätte Regisseur Hayward mehr herausholen müssen, zu kurz und unspektakulär das Ganze. Ich nehme mal an, einiges ist da der Schere zum Opfer gefallen, jedenfalls ist noch ganz viel Luft für einen Directors Cut, weitere Teile, Sequels, u.ä.
Keinen negativen Anteil am durchwachsenen Gesamteindruck des Filmes hatten die Schauspieler, die gezeigten Leistungen waren nach meinem Geschmack professionell und angemessen.
Klar, man könnte jetzt einen Fünfer ins Phrasenschwein stecken und sagen, dass dieser namhafte Cast zu weitaus Höherem berufen gewesen wäre, vergessen sollte man dabei nicht, dass es sich wie oben schon erwähnt um eine Comic Verfilmung handelt. Die Schwerpunkte liegen da bekanntermaßen nicht bei oscarreifer Mimik und geschliffenen Dialogen.
Josh Brolin als Titelheld bringt seinen zerissenen Charakter ganz gut rüber, allerdings hätten das wohl viele andere zumindest ebenso gut gekonnt. Malkovich beim Spielen zuzuschauen macht immer Spaß, es freut mich besonders ihn in letzter Zeit wieder öfter in großen (Mainstream) Produktionen zu sehen (R.E.D. !). Megan Fox - heiß wie immer, mehr gab die Rolle auch nicht her, den Beweis daß sie eine große Schauspielerin ist muß sie nach wie vor erbringen. Am besten gefiel mir Michael Fassbender als Turnbulls tätowierter Bluthund Burke, ihm merkte man die Freude am dämonischen Spiel deutlich an.
Fazit :
Ganz gute Ansätze, leider viel verschenkt vom durchaus vorhandenen Potential, viel zu kurz und unausgegoren, ganz knappe 5/10