Die Handlung von "Rubber" wird gleich zu Beginn des Films in einem kurzen Vortrag als "reine Willkür" bezeichnet, zumindest kann man die Aussagen derart verstehen. Auch werden an dieser Stelle Parallelen zu großen Filmklassikern gezogen. Schnell wird dabei deutlich, dass "Rubber" nicht massentauglich ist, sondern sich nur dem eingefleischten Cineasten mit Sinn für schrägen Humor erschließen wird. Bereits die Einstiegssequenz zeugt jedoch von hoher filmischer und erzählerischer Klasse. Ein durch die Wüste rollender Reifen zertrümmert eine Plastikflasche, indem er über diese hinwegrollt. Die kurze Zeit später auftauchende Glasflasche scheint den Reifen dann aber doch in seinem Zerstörungswahn zu überfordern. Doch dann vermittelt uns Regisseur Quentin Dupieux die telepathischen Fähigkeiten des Reifens... bis die Glasflasche in ihre Einzelteile zerspringt. Das auf die gleiche Art und Weise im weiteren Verlauf des Films auch einige Menschenköpfe "gesprengt" werden, ist dem Zuschauer da - allein aufgrund des Trailers - eigentlich bereits klar. Allein schon aufgrund dieser absolut hirnverbrannten Geschichte ist "Rubber" es wert, dass über ihn gesprochen und geschrieben wird. Irgendwie erfindet "Rubber" somit ein neues Genre, das sich zwischen Kunst, Trash, Kult und Nonsense ansiedeln lassen müsste. - "Rubber" kann man eigentlich nur lieben oder hassen... meine Bewertung liegt irgendwo dazwischen - womit wir wieder bei der Begrifflichkeit der reinen Willkür wären.