Review

Die Blu-ray/DVD kommt mit sehr detailreichem und klaren Bild das jedes Sandkorn in der Wüste einzeln erkennbar macht. Soundmässig wird eine gute Anlage sehr durch die subsonic Bässe am Anfang ausgereizt, gegen Ende kommen die Elektrobeats auch sehr gut rüber. die Die Extras sind die üblichen inkl. Interviews, nicht besonderes.

Der sicherlich unbekannte Regisseur Quentin Dupieux legt mit RUBBER ein nachhaltiges Bekenntnis zum Nihilismus ab. Der Killer-Reifen Robert versteht es durch Telepathie/Telekinese und Konzentration zunächst Vögel und Kaninchen, später dann eine ganze Reihe von Menschschädeln platzen zu lassen. Er verliebt sich sogar in ein Mädchen und zu seinen Hobbies gehört es Autorennen zu sehen.

Und das ist noch längst nicht alles im Kuriositäten Kabinett.. Das ganze wird dann noch sozusagen auf einer Meta-Ebene durch ein Publikum mit Ferngläsern gesehen die nach und nach vergiftet werden. Der Film wird die Gemeinde der Seher ganz klar in beigeisterte Unterstützer und Verachtende mit abgrundtiefer Ablehnung spalten. Ich selbst bewundere den Film für seine Konseqeunz und Grundidee, in der tatsächlichen Darbietung sehe ich doch leider eine Reihe von Schwächen.

Der Film beginnt ganz stark in der ungewöhnlichen Weise in Form eines skurrilen und coolen Polizisten den Zuschauer direkt anzusprechen und den Begriff der "Willkür" ausführlich anhand von Beispielen der Film-Historie zu erklären. Das ist sehr erfrischend und lustig und bald wird auch der Reifen selbst erweckt und er dreht seine Kreise und beginnt seine Reise im Kontext der oben genannten Aktivitäten. Dabei sieht man ihn einfach gefühlte minutenlang rollen und in seiner speziellen denken und die Welt beobachten.

Der Film besticht durch seine Konsequenz in dieser minimalistischen Umsetzung seiner Story ohne auch nur den geringsten Versuch durch weitere kreative Ansätze oder Story-Twists noch weiter zu fesseln. Dies ist gleichzeitig die Schwäche des Films, der durch die teils langen und einförmig gestalteten Szenen auch wirklich hartgesottene Seher früher oder später langweilt. Die ewig gleichen Szenen bei denen die Köpfe der Menschen in jedesmal der gleichen Weise platzen sind auch nach 2-3 mal einfach nur langweilig. Die Gore-Szenen sind allerdings hochwertig gestaltet.

RUBBER macht nochmal Punkte gut als die verfolgenden Polizisten Robert eine Falle mit einer Bombe stellen und durch aberwitzige Dialoge versucht wird ihn zu provozieren. Dies ist stets begleitet von der Meta-Ebene der Ironie der Seher die sich auch immer wieder - auch für den Zuschauer - nach dem Sinn des Gesehenen fragen. Der Ton bzw. die Sounduntermalung ist übrigens sehr positiv, im 2. Teil des Films denkt man Elektro-Heroes a la "Daft Punk" persönlich würden auf der Kinobühne stehen so phett sind die Bässe und Beats.

Der Abspann fällt leider total ab und man muss Minuspunkte verteilen, da er fast nur Szenen aus dem Film wiederholt, nette take-outs wären besser gewesen, und sogar nochmal den gesamten - an sich sehr guten - Monolog vom Anfang wiederholt und diesen durch diese stumpfe Wiederholung dadurch deutlich abschwächt.

All die gennanten Schwächen lassen mich auch als Liebhaber der krudesten und sinnlosesten Filmwerke aller Art hier nur eine durchschnittliche Wertung geben. Der Film hätte als Kurzfilm genug Power gehabt um zu begeistern, hier wurde aber leider eine Reihe von netten Ideen auf ca. 85 min. aufgeblasen ohne tatsächlich hierfür das Potential zu haben.

5/10 Punkten

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