*** Der Text enthält Spoiler ***
Ein Jahr nach „Zurück in die Zukunft II“ brachte Regisseur Robert Zemeckis den Abschluss der Trilogie in die Kinos, der standesgemäß wieder fast dort beginnt, wo sein Vorgänger aufhörte. Was schon am Ende von diesem klar war: Es geht in den wilden Westen. Dort verdingt sich Doc Brown als Hufschmied und Marty eilt ihm zu Hilfe, nachdem er im Jahr 1955 über Docs Grabstein gestolpert ist.
Die Geschichte selbst ist dabei wieder geradliniger geraten als noch im Vorgänger, bremst sich aber trotzem selbst ab und an aus. Kamen die Filme bisher ohne Herzschmerz aus, schrieb man diesmal Doc Brown eine Liebesgeschichte au die wüste Mähne, die einfach nicht zünden will und dem Tempo des Films nicht dienlich ist. Was der Doc an Mary Steenburgen alias Clara findet, erschließt sich mir zumindest nicht. Am Ende pfeift Doc Brown sogar noch auf seine eigene und wiederholt vertretene Forderung, dass die Zeitmaschine zerstört werden müsse, das sie nur Katastrophen heraufbeschwöre. Ja, der DeLorean ist hin, aber Doc bastelt einfach eine neue Zeitmaschine, was das Ende ein Stück weit unbefriedigend macht.
Dabei ist Teil 3 nicht schlecht, es gibt einige witzige Szenen und Dialoge inklusive der obligatorischen Referenzen auf die eigene Filmvergangenheit. So ist zum Beispiel das Hoverboard wieder im Einsatz und Marty wacht nach seinem Unfall wieder in einem Bett auf, prüft hier aber nach, ob er diesmal auch seine Hose anhat. Derlei Szenen gibt es einige und man kann sie als Hommage an sich selbst verstehen – oder als Wiederholungen, haben wir doch immerhin den dritten Aufguss vor uns. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Wahr ist jedenfalls, dass man als Kenner der Vorgänger mehr Spaß haben wird als ohne diese Vorkenntnisse.
Die Darsteller sind inzwischen in ihren Rollen eingespielt, Michael J. Fox und Christopher Lloyd geben wieder ein gewohnt gutes Team in ihren wohl bekanntesten Rollen ab. Den eigenen Vorfahren läuft man auch mal wieder über den weg; nur eben noch ein paar Dekaden früher. Tom Wilson gibt einen Tannen und einen kurzen Auftritt hat auch in gewisser Mr. Strickland, hier als Marshall von Hill Valley tätig. ZZ Top geben die musikalische Begleitung auf dem hiesigen Dorffest, der Soundtrack stammt wieder von Alan Silvestri.
Der wilde Westen als Kulisse hat weniger Pep und Abwechslung als die Schauplätze der Vorgänger; vielleicht auch nur, weil ich kein besonders großer Fan des Western-Genres bin. Wobei sich Marty ganz gut macht als selbsternannter Clint Eastwood, inklusive des Poncho. Doch nicht nur aus dessen „Für eine handvoll Dollar“ wird zitiert, sondern z. B. auch aus Scorseses „Taxi Driver“.
Das Finale der Trilogie erreicht weder den Witz des ersten Teils, noch besitzt er eine vergleichbar abwechslungsreiche Handlung wie Teil 2. Trotzdem finden sich auch hier noch einige witzige Einfälle, Anspielungen und Variationen, sodass man doch von einem gelungenen Abschluss sprechen kann.