Mit dem Ende von Robert Zemeckis Filmreihe geht es für Michael J. Fox zum dritten Mal „Zurück in die Zukunft“.
Der Vorgänger endete ja mit einem Cliffhanger, an den „Zurück in die Zukunft III“ direkt anschließt: Doc Emmett Brown (Christopher Lloyd) in der 1985-Version hat es durch eine Fehlfunktion der Zeitmaschine ins Jahr 1885 verschlagen, während Marty McFly (Michael J. Fox) nun im Jahr 1955 sitzt. Doch dort sucht er den Doc von damals und findet mittels einer Botschaft aus dem Jahre 1885 den Delorian, in den die Zeitmaschine eingebaut ist wieder. Erneut ist die Kenntnis der Vorgänger quasi Pflicht um das abschließende Kapitel der Trilogie zu verstehen, da man kaum Erläuterungen über die Vorgeschichte geliefert bekommt.
An sich könnte Marty jetzt in die Gegenwart zurückkehren, da er aus Docs Brief entnimmt, dass dieser im Wilden Westen des Jahres 1885 glücklich ist. Doch dann findet er Docs Grabstein – erschossen von Buford Tannen (Thomas F. Wilson) kurz nach Absenden des Briefes. Also muss Marty noch mal in die Vergangenheit um Doc zu retten, wobei „Zurück in die Zukunft III“ dadurch etwas eigenständiger als der zweite Teil ist: Dieses Mal geht es nicht so sehr um die Geschichte der McFly-Familie (wenngleich Marty natürlich auch seinen Vorfahren über den Weg läuft), sondern um die Rettung Docs und die Flucht zurück nach 1985.
Im Westen tritt Marty natürlich direkt in mehrere Fettnäpfchen, zieht mal wieder den Zorn eines Tannen auf sich und ist alles andere als unauffällig. Schließlich kann er auch Doc dazu überreden zurück in die Gegenwart mitzukommen – als dieser sich in die Lehrerin Clara Clayton (Mary Steenburgen) verliebt…
In „Zurück in die Zukunft III“ setzt sich der Trend fort, der schon im Vorgänger zu betrachten war: Weniger Witz, dafür mehr Schauwerte und kindgerechte Action. Da punktet die schicke Westernkulisse natürlich, ein Duell darf ebenso wenig fehlen wie eine zünftige Prügelei und im Finale brettern Doc und Marty sogar auf einem außer Kontrolle geratenen Zug durch die Gegend. Sieht alles schick aus, aber den Charme des ersten Teils erreicht man damit leider nicht.
Ganz humorlos ist „Zurück in die Zukunft III“ jedoch nicht geraten. Martys unzeitgemäßes Verhalten im Westen ist immer wieder für ein paar Schmunzler gut und die Erfindung der Frisbee darf sich Marty auch auf die eigene Kappe schreiben. Ebenfalls nett ist sein Tarnname: Clint Eastwood. Doc Brown muss hier allerdings noch klamaukiger und absurder als in den beiden Vorgängern auftreten, was seinen Charakter leider streckenweise etwas zu sehr zur Witzfigur degradiert – wenngleich der Mann hier ganz neue Talente im Schießen und Tanzen vorweisen kann.
Dafür erweist sich „Zurück in die Zukunft III“ im Bereich der Story wieder eigenständiger als der zweite Teil. Einige Anspielungen bleiben immer noch (Turmuhr, Mist usw.), doch das Zeithopping des zweiten Teils fällt flach. Zudem bringen Docs amouröse Anwandlungen sowie die Frage, ob er überhaupt ins Jahr 1985 zurückkehren soll, frischen Wind in die Angelegenheit. Vom Erzählstil her gestaltet Robert Zemeckis den abschließenden Teil der Trilogie zudem ebenso kurzweilig wie Vorgänger, sodass keine Langeweile aufkommt.
Michael J. Fox ist in seiner Paraderolle natürlich gewohnt gut und auch Christopher Lloyd sowie Thomas F. Wilson beherrschen ihre Parts mittlerweile im Schlaf. Mary Steenburgen bringt ein neues Gesicht in die Saga und erfreut dadurch, dass sie etwas patenter und lebhafter als Elisabeth Shue als weibliche Hauptrolle im zweiten Teil rüberkommt.
Unterm Strich ist „Zurück in die Zukunft III“ ein würdiger Abschluss der Saga und auf ähnlichem Niveau wie der zweite Teil. An das charmantere und witzigere Original kommen beide Fortsetzungen jedoch nicht heran.