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Während eines Flugmanövers haben die beiden Militär-Piloten Alex und Phillip eine unheimliche Begegnung der dritten Art: Ein unerklärbares, gleißendes Licht zwingt Alex zum Umkehren, während Phillips Maschine allem Anschein nach an einem Berg zerschellt und er dabei ums Leben kommt. Bei einer anschließenden Anhörung will keiner seiner Vorgesetzten die abstruse UFO-Geschichte des Piloten glauben. Zwar wird kurz darauf das Flugzeug-Wrack gefunden, Phillips Leiche bleibt allerdings unauffindbar. Da trifft Alex zufällig auf die junge Isabelle, die sich seit einiger Zeit näher mit ähnlichen Phänomenen beschäftigt. Irgendwann ist Alex so weit, auf eigene Faust nach seinem verschwundenen Freund zu suchen. Als Erkundungs-Flüge, die er zusammen mit einigen Flieger-Kollegen durchführt, ohne Erfolg bleiben, stiefelt er schließlich zu Fuß den besagten Berg hoch, über dem es nun wieder verdächtig leuchtet. Na, was ihn da wohl erwarten wird… Die Italiener haben ihre Rip-Offs auch schon mal flotter rausgehauen, oder wie kann man es sich sonst erklären, dass knappe fünf Jahre nach „Top Gun“ doch noch dieser unspektakuläre Abklatsch des Tom Cruise-Hits das Licht der Welt erblickt hat? So wirklich gebraucht hat "Blue Tornado - Männer wie Stahl" (auf Video noch unter dem ebenso knalligen Titel „Time Flash – Mission ins Unbekannte“ erschienen) zu diesem Zeitpunkt nämlich niemand mehr, auch wenn man sich inhaltlich ausnahmsweise mal nicht sklavisch an den populären Hollywood-Streifen klammert. Das Ambiente ist dennoch trotz aller Billigheimerei relativ ähnlich und so kommt einem die Verbindung von (zugegeben) ordentlich gefilmten Flug-Szenen und einem gewollt „fetzigen“ Soundtrack (sprich: Disco-Mucke und lausige Pop-Songs) halt irgendwie bekannt vor, freilich ohne dass das Ganze jemals an die von Tony Scott auf Hochglanz polierte Werbe-Ästhetik des Vorbilds heranreichen würde. Immerhin hat man hier aber die Möglichkeit genutzt, die stereotype Flieger-Action mit ein paar halbgaren und eher schlecht durchdachten Science-Fiction-Elementen zu versetzen, um so ein breiteres Zielpublikum anzusprechen. Die machen „Blue Tornado - Männer wie Stahl“ allerdings auch nicht aufregender, sondern wirken stattdessen glatt deplatziert. Regisseur Antonio Bido kommt halt aus der Giallo-Ecke („Die Stimme des Todes“, „Blutiger Schatten“) und ist einfach kein Mann für so einen theoretischen Action-Knaller, der sich in der Praxis viel zu geschwätzig gibt und demnach mehr Langeweile verbreitet als sonst was. Das Ende der Angelegenheit ist zwar genre-untypisch low key gehalten, entlarvt die Aliens, die man nie so richtig zu Gesicht kriegt, allerdings auch nur als aufgesetzten Farbtupfer in einer popeligen 08/15-Geschichte. Somit dürfte der Streifen sowohl Fans von solchen ominösen UFO-Storys als auch Freunde hohler Krachbumm-Ware enttäuscht zurücklassen. Hauptdarstellerin Patsy Kensit schaut übrigens die ganze Zeit über drein, als wünschte sie sich ans Set von „Lethal Weapon 2“ zurück… oder zumindest auf den Boden des Wasser-Bassins, in dem man sie damals versenkt hat.

4/10

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