Es sind diese Momente. Diese Momente wenn man den Kinosaal verlässt, im Kopf all das verarbeitet was man da überhaupt gerade gesehen hat und zu dem Entschluss kommt, dass man Teil eines "Wunders" wurde. Ja ich übertreibe ich weiß, aber Inception würde ich als Nolan's persönliches Wunder bezeichnen. Es hat lange gedauert bis endlich mal etwas TOTAL neues ins Kino kommt. Etwas das es noch nicht gab, etwas das einmalig ist. Und wer sonst als Meister-Regisseur Christopher Nolan wäre dazu in der Lage, solch einen Film zu kreieren? Und wer The Dark Knight & andere Nolan Filme gesehen hat, weiß das Nolan der absoluter Meister der "Tiefgründigkeit" ist. Doch mit Inception übertrifft er sich selbst noch einmal um ein Vielfaches. Es geht um Menschen, die in die Träume und Gedanken Anderer eindringen. Das ist sozusagen die Grundstory, doch was dahinter für eine Komplexität steckt ist einfach unglaublich. Der Film geht so unglaublich schnell vorbei, obwohl der Film happige 150 Minuten geht, was wohl daran liegen kann, dass der Film sich anfangs viel viel Zeit für die Erklärungen und die Einleitung nimmt. So einen tiefgründigen und lückenlosen Prolog habe ich bisher in keinem anderen Film gesehen. Und auch wenn es dann richtig los geht, folgt eine Genialität nach der Anderen. Angefangen bei einer traumhaften (im wahrsten Sinne des Wortes) Optik, zu wirklich grandiosen Slow-Motion Szenen, die eine wirklich ultimativ wichtige Rolle spielen, und schließlich den erstklassigen Schauspielern. Ich war schon vor dem Film eine große Verehrerin von Joseph Gordon Levitt, doch seit diesem Film ist er einer meine absoluten Lieblingsschauspieler. Er spielt hier einfach nahezu Jeden, einschließlich Leonardo DiCaprio, an die Wand. Er sorgt für die besten Szene, seine Rolle ist die mit Abstand interessanteste und sympathischste Figur im ganzen Film. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass DiCaprio irgendwie enttäuscht. Er kommt einfach, zumindest in diesem Film, nicht an die Genialität und die "Maske" des Joseph Gordon-Levitts heran. Trotzdem spielt DiCaprio auch hier wieder blendend, er gehört nach wie vor zu den besten Schauspielern Hollywoods. Aber auch die wunderbare (und winzige) Ellen Page ist wieder in Hochform und es macht einfach Spaß ihr bei ihrer Rolle zuzusehen, auch wenn sie nicht ganz so grandios spielt wie in Hard Candy oder Juno, was aber auch hier an den wahnsinnig guten Gordon-Levitt liegen könnte. Der Film ist ohne wenn und aber DAS Kino-Ereignis des Jahres und verdient die absoluten Lobeshymnen. Im Gegensatz zu Avatar, bietet Inception nicht nur optisch etwas, sondern auch inhaltlich. Deswegen : Vergesst Avatar, schaut Inception!
Fazit : Nach Memento, The Dark Knight und Prestige setzt Nolan nun also seinen vierten Meilenstein. Mit dieser Leistung steht er für mich jetzt auf meinem persönlichen Thron und hat Quentin Tarantino auf Platz 2 verdrängt. Inception ist absolutes Must-See und gerade Freunde von komplexen und vielschichtigen Geschichten werde hier vor Freude in Tränen ausbrechen.
10/10