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Mit „Zurück in die Zukunft“ lieferte Robert Zemeckis Mitte der 1980er einen Kultfilm ab, über den man 30 Jahre nach seiner Entstehung eigentlich nicht mehr viele Worte verlieren muss. Aber trotzdem darf nochmals erwähnt werden, warum dieser Film so viel Spaß macht. Das beginnt bei der gekonnten Kombination der Genres. Komödie, Science-Fiction und ein bisschen Coming of Age vermengen sich in einer hervorragend ausbalancierten Mischung zu einem funktionierenden Ganzen. Und in diesem tummeln sich allerlei denkwürdige Charaktere.
Michael J. Fox verkörpert seine Paraderolle Marty McFly dabei so locker, charmant und natürlich, dass man ihm den Part problemlos abnimmt und er die Sympathien auf seiner Seite hat. Nicht minder gilt das für Christopher Lloyd, der den verplanten, aber knuffigen Wissenschaftler Doc Brown gibt. Allein seine Blicke sind unbezahlbar. Crispin Glover, Lea Thompson und Tom Wilson können in ihren Rollen ebenfalls glänzen.

Die Geschichte bietet immer wieder witzige und die Story vorantreibende Einfälle; Leerlauf gibt es nicht. Seinen Humor, der nie platt daherkommt, bezieht der Film dabei auch aus seinen Dialogen mit ihrem Wortwitz. Allein durch das Setting in den 50ern und der Tatsache, dass man weiß, was 30 Jahre später los ist, ergeben sich urkomische Situationen und selbstreferenzielle Anspielungen, was erst recht dadurch so gut funktioniert, weil man mit ordentlich Zeitkolorit um sich wirft. Es ist einfach eine Stärke des Films, dass alles nahtlos und, sofern man bei einem Zeitreisefilm ein solches Attribut verwenden darf, durchdacht ineinander zu greifen vermag; ein Punkt, der „Zurück in die Zukunft“ eben von anderen Genrevertretern abhebt. Viele Details oder scheinbare Nebensächlichkeiten werden oftmals später wieder aufgegriffen und aus einem anderen (zeitlichen) Blickwinkel betrachtet. Zum Ende hin war man wohl so von dem Film überzeugt, dass man den Anschluss für die Fortsetzung gleich eingebaut hat.

Das musikalische Thema des Films von Alan Silvestri hat es auch zu Bekanntheit gebracht, der Soundtrack bot mit „The power of love“ von Huey Lewis & The News noch einen Charthit, der es bis zu einer Oscarnominierung geschafft hat. Während sich Marty in den 50ern tummelt, gibt es dann passenderweise zeitgenössische Songs zu hören und nebenbei wird noch der Rock 'n' Roll „erfunden“. Die Effekte wirken heute vielleicht etwas angestaubt, trüben das Sehvergnügen aber in keinster Weise.

Ein bisschen Kritik ist auch erlaubt. So ist das Ende schon extrem zuckrig, wenn man sieht, was sich aufgrund einer (kleinen?) Änderung in der Vergangenheit für eine Zukunft, äh, Gegenwart entwickelt hat, in der alles perfekt zu sein scheint. Zumindest - wenn man in rein materiellen Ebenen denkt. Ein paar Zeitreisefilm-typische Schnitzer gibt es obendrein frei Haus. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

All das macht diesen Kultstreifen zu eben dem, was er ist und zu einer der besten Komödien der 1980er, die in die popkulturelle Geschichte eingegangen ist. „Zurück in die Zukunft“ ist einfach ein Film, der richtig Spaß macht. Und das immer wieder.

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