Denk nach, Mc Fly...11.12.2011
Man nimmt heutzutage einen Film aus dem Jahr 1985 nicht mehr ganz so gern in die Hand, denn man fürchtet, wie so oft beim Ansehen wertvolle Lebenszeit zu verschwenden. Ein Fehler wäre das allerdings bei der Mär vom Reisenden durch die Zeit, denn dieser Film ist mit viel Liebe zum Detail inszeniert worden, hat allerhand nette Kleinigkeiten vorzuweisen und dient obendrein noch als filmgewordenes Dokument der modischen Scheußlichkeiten aus den mittleren Achtzigern. Dort aber spielt er nur zum Teil, denn die Hauptlaufzeit der sehr kurzweiligen und familienfreundlichen Komödie wird im Jahr 1955 abgehandelt.
Dorthin verschlägt es den Jugendlichen Marty McFly mittels einer Zeitmaschine, die sein etwas wunderlicher Freund Doc Brown erfunden hat. Marty hat nun im Jahr 1955 ein paar Probleme...er muß irgendwie wieder zurück nach 1985, aber ganz nebenbei auch dafür sorgen, daß seine Eltern zueinander finden, da sonst seine Existenz in Frage gestellt wird. Zudem gilt es noch, seinen Freund Doc Brown vor dem Tod im Jahr 1985 zu retten, da dieser von ein paar arabischen Terroristen Plutonium entwendet hat. Nun, es gibt also viel zu tun für Michael J.Fox in der Hauptrolle, aber wir sind ja im amerikanischen Kino, da wird schon alles gut ausgehen.
Natürlich darf man sich nicht länger mit den Themen Zeitreisen, Parodoxon der Vergangenheitsveränderung und anderen kleineren Nicklichkeiten aufhalten. Das aber ist normal, denn hier geht es nicht um wissenschaftliche Genauigkeit, sondern um gute Unterhaltung. Zemeckis liefert als Regisseur saubere Arbeit ab, da gibt es keinen Grund zur Klage. Die Story gibt auch auf Details acht, wir wissen nun, wie Chuck Berry zum Rock'n'Roll gekommen ist, und genau diese Details machen den Film so vergnüglich. Wesentlichen Anteil daran hat auch das Szenario rund um Martys Eltern, in dem der Vater vom Totalversager zum echten Mann avanciert. Kurzum, der Film unterhält auf allen Ebenen bestens, ist vielleicht manchmal zu überdreht und jugendlich, aber was solls...8/10.