„Zurück in die Zukunft“ von Regisseur Robert Zemeckis aus dem Jahre 1985 ist zu einem DER Aushängeschilder des US-amerikanischen Popcorn-Blockbuster-Kinos avanciert und weiß auch heute noch zu begeistern – vielleicht sogar mehr denn je. Denn zu dem 50er-Jahre-Charme, den die Reise in die Vergangenheit in den 1980ern versprühte, gesellt sich aus heutiger Sicht noch jede Menge 80er-Zeitkolorit, was „Zurück in die Zukunft“ doppelt interessant macht. Nach wie vor faszinierend ist, wie viel hier richtig gemacht wurde: Angefangen bei der hervorragenden Besetzung (auch wenn man Michael J. Fox mit seinen 23 oder 24 Jahren den Teenager Marty nicht immer abnimmt) über den, wie ich finde, genialen, oft ironischen Humor, der ohne die ganz großen Schenkelklopfer und ohne Anzüglichkeiten auskommt, seiner Subtilität aber herzliche, skurrile Charaktere und einige Slapstick-Einlagen gegenüberstellt, über die vielen liebevollen Details und die durchdachte Handlung mit all ihren miteinander verwobenen Sequenzen, die sich wie Puzzleteile nach und nach zusammensetzen und dabei stets penibel die eigene, innere Logik im Auge behalten bis hin zur zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lassenden Dramaturgie stimmt einfach (fast) alles. Sicherlich sollte man nicht allzu viel Tiefgang wie z. B. eine differenziertere Betrachtungsweise des plötzlichen materiellen Wohlstands der Familie Martys erwarten, dafür befindet man sich bei einer kunterbunten Science-Fiction-Komödie vermutlich einfach im falschen Genre. Die Spießigkeit der Eltern und so manches Teenie-Komödien-Klischee werden zwar karikiert und Ex-US-Präsident Ronald Reagan bekommt einen Seitenhieb verpasst, ansonsten setzte man aber schlicht auf Unterhaltung pur, das allerdings auf höchstem Niveau. Das letzte Drittel des Films wurde sodann auch reich an Höhepunkten (wie z. B. Martys Gitarrenspiel bei „Johnny B. Goode“) und unheimlich rasant mit zahlreichen kurz hintereinander abgefeuerten Wendungen inszeniert, bis das offene Ende unweigerlich Lust auf die Fortsetzung macht. „Zurück in die Zukunft“ scheint, passend zu seiner Thematik, tatsächlich „zeitlos“ zu sein. Oder anders: Für diese Zeitreise braucht man keinen Fluxkompensator.