Das Klischee der geizigen Schotten schimmert mal wieder voll durch, denn abgesehen von der frohlockenden Grundidee, sparen die Regiebrüder McHenry primär an kreativen Einfällen und einer sorgfältigeren Gestaltung ihrer Puppen.
Wir schreiben das Jahr 1940: Die Nazis sind durch einen Tunnel unterm Ärmelkanal in England einmarschiert und haben bereits London eingenommen. Farmer Chris und einigen Verbündeten gelingt es gerade noch, Churchill zu retten und gemeinsam nach Schottland zu fliehen, um eine Gegenoffensive zu planen...
Geschmackloser Puppentrash kann durchaus Freude bereiten, - man erinnere sich beispielsweise an Jacksons "Meet the Feebles". Vorliegendes Werk scheitert jedoch bereits mit der Ausarbeitung der Puppen, welche keine wirkliche Mimik mitbringen. Augen und Mund bewegen sich zwar, doch dazwischen bleibt alles unbeweglich. Dadurch nutzen sich Gags wie Himmler als Tunte, Göring als Bulldogge mit Sprachfehler schnell ab und selbst Hitler im Königinnenkleid vermag nur für einen Moment ein leichtes Schmunzeln zu bewirken.
Entsprechend schwach sind die Figurenzeichnungen der Heldentruppe ausgefallen, denn Chris zeichnet sich lediglich durch recht große Hände aus, während das zugehörige Love Interest kaum plumper hätte eingebaut werden können. Die übrigen Charaktere bilden eher stumpfe Klischees, auch wenn der multikulturelle Ansatz löblich ist.
So wirkt die Handlung phasenweise recht beliebig, während der Satire schlichtweg der Biss fehlt. Ein paar ansehnliche Splattereinlagen im letzten Drittel bieten zwar kurzfristig Abwechslung und die Idee der wilden Schotten ist im Ansatz auch ganz nett, doch so richtig will der Funke nicht überspringen.
Dabei kann sich die Ausstattung durchaus sehen lassen, denn die Bauten fallen teilweise sehr detailliert aus, ein paar Explosionen oder die Gestaltung der Hindenburg sind recht ansehnlich, zudem müht sich der gelungene Score redlich um Abwechslung.
Auch die Originalsprecher sind mit bekannten Mimen wie Ewan McGregor, Tom Wilkinson und Rosamund Pike am Start, wogegen die deutsche Synchro ein wenig abfällt, jedoch keinem Totalausfall gleichzusetzen ist.
Am Ende bringen diese positiven Aspekte leider nur recht wenig, denn bei alledem bleibt der Humor trotz kleiner grotesker Einfälle weitgehend auf der Strecke. Es wird zu keiner Zeit Spannung aufgebaut, während eine Handvoll tauglicher Ideen nicht ausreicht, um eine überzeugende und vor allem unterhaltsame Melange aufzustellen.
Da wurde bei der Ausarbeitung wahrlich am falschen Ende gespart...
3,5 von 10