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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 16.03.2011 Postmodernes Superknallbonbon, das die Erzähltechniken ganz und gar gegen den Strich bürstet und damit streckenweise fast revolutionär ausschaut - trotz "Crank 2" oder "Kick Ass". Sogar der eher lineare Kampf-gegen-7-Exfreunde-Ablauf wird ansprechend variiert. Allenfalls wirken die "Puff"-"Pow"-Comiceinblendungen frei nach "Batman" bisweilen etwas gewöhnungsbedürftig. *weitere Informationen: siehe Profil

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Neben THE BIG BANG THEORY ist das angeblich einer der Grundpfeiler des neuen Nerd-Selbstbewusstseins. Da ist mir die Clique rund um Sheldon Cooper allerdings um einiges lieber als dieser Scott Pilgrim mit seiner unreifen Band und ihrer grausigen Garagenrockmusik. Denn in TBBT sind die Geeks trotz ihrer Spleens und sozialen Defizite klug und beruflich erfolgreich. Der total unsichere Milchbubi Pilgrim hingegen ist bloß wie das wandelnde potenzierte Klischee vom verklemmten, sexuell unerfahrenen und nonstop Unfug stammelnden Schwächling, der so gerne stark wäre, quasi die negative Seite des Peter Parker hoch zehn. Ich fand auch die ständigen grellen Computerspiel-, Anime- und Comichelden-Anspielungen und -Einsprengsel anstrengend und absolut nicht witzig. Ohne all dem Klimbim ist das auch bloß eine Teeniebeziehungsklamotte. Vom SHAUN OF THE DEAD Regisseur habe ich viel mehr erwartet.

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Okay, was war das denn jetzt bitte für ein ausgemachter Wahnsinn? Ich habe definitiv eine Schwäche für Geschichten, in denen Außenseiter versuchen müssen, ihr (Liebes) Leben auf die Reihe zu kriegen, deshalb mag ich die frühen Kevin Smith Filme so sehr, aber hierfür bin ich dann irgendwie doch zu alt. Nicht wegen des Alters der Hauptfiguren, sondern wegen der Umsetzung. Die Handlung, und die Optik orientiert sich daran, scheint der Versuch zu sein, ein Prügelspiel 1:1 umzusetzen, mit durch das Bild fliegenden Punkteständen und unmöglichen Komboattacken. Die Handlung ist entsprechend nur rudimentär vorhanden, die Nebenfiguren dienen als Vorlage für meist gelungene Punchlines. Gut gemacht, aber einfach nicht mein Fall. Fanboys zum Beispiel funktioniert ähnlich, aber konventionell erzählt (und mit Star Wars statt Videospielen) und damit viel mehr mein Fall.

10

Scott Pilgrim hat alles: Herz, Charme, Humor, Action, und, wenn auch erst gegen Ende,  ein wenig Drama. Zu keinem Zeitpunkt will Langeweile aufkommen. Voller Dynamik, absurder Ideen und spielfreudiger Darsteller präsentiert sich Scott Pilgrim als Feel-Good-Movie vom Feinsten. Die Dialoge sind pointiert und, um einem nur noch seltenen gebrauchten Wort auf die Beine zu helfen, pfiffig. Auch die Mukke weiß zu gefallen. Scott Pilgrim macht Spaß. Von Anfang bis Ende. Noch bevor der eigentliche Film beginnt, und das Universal-Logo auf der Mattscheibe flimmert, schleicht sich ein Lächeln ins Gesicht, dass bis zum Schluss nicht weichen will. Allen Fans von Filmen wie Zombieland, Fanboys oder Kick-Ass kann, will und werde ich Scott Pilgrim uneingeschränkt und wärmstens ans Herz legen. Scott Pilgrim rockt! Audiovisuell und überhaupt! Highscore! 10/10 Pkt.

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