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Gru ist hauptberuflich Bösewicht und hat als solcher Spaß daran, seinen Mitmenschen Leid zuzufügen und unersetzbare Schätze zu stehlen. Als er vom Coup eines Kollegen erfährt, der eine ganze Pyramide gestohlen hat, plant er, mit seinen gelben Helfern, den Minions, den Mond zu stehlen. Dafür benötigt er jedoch die Hilfe von drei kleinen Waisenkindern und einen Schrumpfstrahler, der sich dummerweise in den Händen seines Kontrahenten befindet.

Sieht man mal von Hayao Miyazaki ab, der mit seinen klassischen Zeichentrickfilmen zwar eine Nische bedient, mit seinem Einfallsreichtum und seiner Liebe zum Detail aber nach wie vor einen hervorragenden Ruf genießt, hat Pixar regelrecht das Monopol auf erfolgreiche und gute Trickfilme gepachtet. Das Studio hat Storys, die immer wieder mit neuen Ideen daherkommen, bietet auch dem erwachsenen Zuschauer beste Unterhaltung und die Computeranimation als solche sucht sowieso ihresgleichen. Daher ist es von Pierre Coffin und Chris Renaud letztlich geschickt, erst gar nicht in Konkurrenz zu treten und stattdessen auf einen kurzweiligen, 90minütigen Cartoon zu setzen.

Dem Trickfilm mit dem unglücklichen deutschen Titel "Ich - einfach unverbesserlich" liegt eine unheimlich simple, aber effektive Story zu Grunde. Der Bösewicht versucht den Mond zu stehlen, während ihm seine drei kleinen Mitbewohner zunehmend ans Herz wachsen. Die Handlung ist dabei recht vorhersehbar und nicht gerade die Stärke des Films und auch der blanke Kitsch, der zum Ende hin verwendet wird, zeigt, dass hier nicht findige Pixar-Autoren am Werk waren, die ihre Emotionen viel besser zu dosieren und aufzubereiten wissen. Lediglich der Einfall, das Schurkentum als regelrechten Berufszweig darzustellen, ist ausgesprochen geschickt, weil er lästige Fragen im Keim erstickt und an sich schon eine amüsante Idee ist.

Was "Ich" dennoch zu einem guten Film macht, der nicht nur den ganz Kleinen gefällt, die die knuffigen gelben Minions vermutlich regelrecht lieben werden, sondern auch dem erwachsenen Publikum, ist der Humor. Die Gagdichte ist extrem hoch, sodass jederzeit gelacht werden kann, aber besonders der Abwechslungsreichtum ist es, der dafür sorgt, dass der Film auch über die volle Laufzeit überzeugt und sich das Konzept nicht allzu früh verschleißt. Über weite Strecken scheint der Slapstick-Humor fast schon einem Cartoon entlaufen, doch der Nonsens ist meist lustig, zumal sich die Macher einiges an Details und Ideen haben einfallen lassen. Allein die Behausung des Bösewichts und sein obskures Mobiliar sorgen schon für Lacher. Auch die gelben Minions zünden, der eine oder andere Wortwitz findet sich ebenfalls. Zuletzt sind es Anspielungen auf Hollywood-Blockbuster wie "Der Pate" oder der Seitenhieb auf Lehman-Brothers, die den lustigen Film abrunden.

Der Rest ist, wenngleich von unerfahrenen Regisseuren inszeniert, Routine. "Ich" ist extrem zügig und glatt erzählt, wobei sich Coffin und Renaud an den richtigen Stellen Zeit nehmen, um mal durchzuatmen und ein gewisses dramaturgisches Pflichtprogramm zu erfüllen. Mit flotter Musik unterlegt und Animationen, die sich durchaus sehen lassen können, auch wenn beim aktuellen Stand der Technik sicherlich mehr drin ist, kommen überhaupt keine Längen zustande. Die Macher haben aus ihren zahlreichen Gags also das Beste herausgeholt.

Fazit:
Trotz dünner Story ist "Ich" ein guter Animationsfilm geworden, der kurzweiliger kaum sein könnte. Gag jagt Gag und da die Macher von cartooneskem Slapstick bis hin zu Anspielungen auf bekannte Filme auf alles zurückgreifen, was lustig ist, wird’s auch nie langweilig. Vor allem bei den witzigen Details blitzt häufig Einfallsreichtum auf, der den Kinobesuch definitiv wert ist.

81% 

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