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Alice (Rachel Blanchard) möchte ihr Haus verkaufen und wohnt vorübergehend noch darin. Da ruft ihre öffentliche Einladung zur Besichtigung nicht nur Immobilieninteressenten auf den Plan, sondern auch ein Serienkillerpärchen (u.a. Anna Paquin als femme fatale). Erst ermordet man die Hausbewohner, dann widmet man sich jenen, die sich in der Folgezeit dem Objekt nähern. Diesmal allerdings weicht der männliche Part (Brian Geraghty mit schwedischer Gedächtnis-Frisur)  von der Routine ab, weil er sich in Alice verliebt. So versteckt er sie im Keller vor der eifersüchtigen schlimmeren Hälfte...

Was sich Andrew Paquin bei dieser Story  gedacht hat, ist vielleicht im Grundgedanken gut für einen weiteren 08/15-Slasher den man sich abends nebenbei mal reinpfeifen kann, aber der Filmverlauf ist voller Logiklöcher und nichtmals im Ansatz ausgereift, so dass die Figuren und ihre Handlungen unbegründet bleiben. Warum das Pärchen diese Triebe zum Morden besitzt und man diese Triebe in Immobilien, die zum Verkauf stehen, ausleben muss, verstehe wer will. Paquin schert sich auch einen Dreck es uns zu erklären. Dabei stellen sich die beiden Killer (Wahnsinns-Wendung, gähn) als Geschwister heraus, die weibliche Figur ist der dominante Part und der Bruder bleibt nur die olle Lusche, der die Taten vertuschen muss oder Handlanger spielen darf und dann trotzdem mal gerne selber das Messer ansetzt.
Man merkt schon, dass beide Charaktere unheimlich viel Potential hätten, wenn sie etwas detaillierter beschrieben worden wären. Da merkt man Paquin, der mit diesem Film sein Spielfilm-Debüt abliefert, doch noch die Unerfahrenheit an. So wirkt die völlig an den Haaren herbeigezogene Love-Story zum eingesperrten Opfer total lächerlich und aufgesetzt. Andere Charaktere bleiben eh nur Flickzeug und werden für  Tötungssequenzen verheizt.
Hier und da blitzt mal ein Hauch von Atmosphäre durch und die Tötungsszenen, die vornehmlich mit Messern vollzogen werden, wissen zu gefallen. Das rettet den spannungsarmen Film mit seiner vernebelten Story jedoch nicht vor einem Beinahe-Totalausfall.

Nachtrag: Deutscher Kunden werden mal wieder verarscht und bekommen eine geschnittene Fassung vor die Latz geknallt. Wenn wirklich Interesse vorhanden sein soll, kann man dennoch die deutsche Fassung probeweise mal sichten, da die Gewaltspitzen dringeblieben sind.

2/10

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