Review

Mit Kevin Bacon ist das ja so eine Sache. Während er in einigen der miesesten Produktionen ever mitspielte (Footlose, Hollow Man !!!) konnte er doch immer wieder in einigen wirklichen Perlen brillieren (ja ja, ich weiß, ganz schön viel Glitzer ...), als da wären Murder in the first oder der grandiose B-Movie Wild Things. Auch Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt - Was für ein dämlicher Untertitel - ist so ein B-Movie. Doch steht in diesem Fall das [B] nicht für [b]eschissen,[b]illig oder [b]eknackt, sonder eindeutig für[b]eachtlich.

Natürlich ist die Geschichte die uns hier erzählt wird alles andere als neu. Familie zieht in Haus, Kind sieht plötzlich Gespenster, dann sieht auch Vater plötzlich Gespenster und versucht herauszufinden was eben diese von ihm wollen. Alles schonmal in irgendeiner Form (wenn man sich Shining anschaut sogar komplett) dagewesen. Dass es dieser Film dennoch nicht verdiehnt hat in den hintersten Ecken der Videotheken Staub anzusetzen, liegt an der wirklich mitreissenden Geschichte (obwohl, wie gesagt, absolut nichts neues) und nicht zuletzt an Bacons grandioser Performance. Im Gegensatz zu den meisten Direct-to-Video Ghost Stories, hat man sich nämlich hier wirklich gut Mühe gegeben die einzelnen Charaktäre gut auszuarbeiten. Ebenso ist der Plot bis ins kleinste Detail durchkonstruiert. Keine überflüssige Szene, keine Stelle die nicht irgendeiner Form mit der schön gemachten Auflösung zu tun hat. >>> Folglich eben auch keine Längen.
Und genau da liegt die große Stärke von Echoes: Langeweile kommt keine auf.  Richtig heftig wirds natürlich nie, wird hier doch eher auf sublime Art gegruselt. Trotzdem sind einige Szenen nicht ohne, etwa ein brechender Fingernagel (naja als Frau kennt man das ja) oder ein lockerer Zahn, die aber eher durch ihre Unvermitteltheit als durch große Mengen Blut oder Ekelfaktor (als bestes Beispiel fällt mir hier The Dentist ein) schocken. Hinzu kommen einige wirklich tolle optische Effekte, etwa wenn sich Tom (Kevin Bacon) von seiner Schwägerin hypnotisieren lässt, oder ein äußerst unheimlich inszeniertes De ja Vu hat (irgendwo fehlt da glaub ich ein Akzent, oder ?). Ebenso ist der alles klärende Flashback am Ende - passend mit Rolling Stones - Paint it Black unterlegt - wunderbar inszeniert. Für B-Verhältnisse 1 A !
Natürlich merkt man dem Film an allen Ecken und Enden an, dass der oben erwähnte Shining Pate stand, so kommen etwa einige Menschen vor, die ebenso wie bei King das zweite Gesicht haben. Aber, gerade als Spin-off gesehen, funktioniert Echoes mehr als passabel.

Sollte man auf alle Fälle mal gesehen haben. Wer auf Gruselzeugsel á la (jetzt ist der Akzent dabei !) Ring oder Grudge steht, aber auf asiatischen Hintergrund auch mal verzichten kann, ist sowieso bestens aufgehoben. Verglichen mit dem Rest des Videotheken-Ramsches steht er eh auf dem Siegertreppchen. Bleibt nur abzuwarten, ob Bacon dieses Niveau halten kann oder nochmal so ein Drecksstück wie Hollow Man verzapft.

7,5 pts

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