Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 02.02.2013

Iñárritus legendäre bleierne Schwere nimmt auch „Buitiful“ wieder in Besitz, ein düsteres Portrait eines todkranken Mannes, der in seinen Versuchen, die zerrütteten Familienverhältnisse vor seinem Tod zu korrigieren, in eine Spirale des Verderbens rennt. Die Familienstruktur, die Iñárritu zeichnet, schreit geradezu vor Trostlosigkeit – im Zentrum eine vermüllte, karg eingerichtete Wohnung, in der sich der Familienvater mit seinen beiden Kindern zurechtfinden muss, davon ausgehend ein Netz aus Komplikationen, von der depressiven Ehefrau über den Bruder, mit dem sie ihn betrügt zu persönlichen Schicksalsschlägen. Wenn die Hauptfigur schließlich mit ihrem eigenen Ende konfrontiert wird, eröffnen sich Parallelen zu jenen Ingmar-Bergman-Filmen, die sich ebenfalls mit dem Tod auseinandergesetzt haben; „Wilde Erdbeeren“ etwa oder „Fanny und Alexander“. Javier Bardem spielt das herausragend, die Oscar-Nominierung hatte er sich verdient.

*weitere Informationen: siehe Profil

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