Bin ich etwa ein Eisblock? "Biutiful" schneidet eine Unmenge tragischer Themen des Lebens an, z.B. Armut, Krankheit, Tod, zerrüttete Familienverhältnisse, das Leben von Emigranten. "Biutiful" ist überragend dargestellt, herauszuheben natürlich Javier Bardem. "Biutiful" ist gnadenlos realistisch und ungeschönt inszeniert. Wo ist also das Problem, warum hat er mich nicht wirklich berührt? Ehrlich!? "Biutiful" ist lang, zu lang, enorm ruhig und hat nur wenig Tempo, separiert sich also handwerklich deutlich von gängigen und gewohnten Drama-Mainstream-Kino, hin in Richtung Arthouse. "Biutiful" ist alles andere als unterhaltsam, er ist verdammt bitter und kalt, zeigt keinerlei Hoffnungsschimmer am Horizont. "Biutiful" betritt die dunkle Seite der Gesellschaft, beschäftigt sich mit den Menschen, die dem Blick der Besser-situierten am liebsten weit entfernt bleiben sollen. "Biutiful" spart an emotionalen Ausbrüchen, vermittelt eine gewisse Gleichgültigkeit der Situation gegenüber, egal wie wenig oder stark verfahren sie ist. Und das färbt irgendwie auf den Zuschauer ab.