HIERRO – INSEL DER ANGST oder Klein und fein und muss jedoch nicht sein!
Wie andere spanische Produktionen, besticht der vorliegende Film ebenfalls mit ausdrucksstarken Bildern. Wer schon von der Kanareninsel El Hierro gehört hat, weiß dass seine Augen in den kommenden 85 Minuten nicht mit einer bunt paradiesisch anmutenden Pracht liebkost werden.
Die Insel ist karg – eine wilde, schroffe Location, die wohl nur im Auge des richtigen Betrachters zu einer Schönheit werden kann. Wenn man sie so sehen mag. Passend ist jedenfalls die Kulisse gewählt. Besser konnte man die Örtlichkeit optisch nicht präsentieren, um mit dieser dramatischen, zutiefst emotional gehaltenen Storyline in Einklang zu kommen. So avanchiert die Insel selbst – neben der sehr gut spielenden Elena Anaya – zur beeindruckenden Hauptdarstellerin.
Um HIERRO wirklich genießen zu können, ist es von Vorteil, einen Hang zu Mystery-Themen zu haben. Die werden hier zwar nicht mit dem Holzhammer eingedroschen, sind aber subtil in sehr vielen Szenen vorhanden und verfehlen ihre manchmal nur angedeutete, unterschwellige Wirkung nicht. Wenn der Film zu Ende hin in das Psychofilm- bzw. Thrillerfilm-Genre kippt, schmeckt das bestimmt auch nicht jedem. Ist dann kurz vor dem Nachspann der allerletzte Twist geklärt, kann man die spanische Produktion nur mit den Worten „Das war gelungen!“ goutieren.
Mehr ist der Film für mich nicht – weniger aber auch nicht!
Unterm Strich empfehle ich den Film allen Fans spanischer Mysteryfilme, die wissen, dass manchmal weniger, einfach mehr ist.