Review

Schön dick auftragen, am besten direkt beim Titel und dem Cover und schon ist Interesse da, wenn die Erde einmal mehr dem Erdboden gleich gemacht werden soll.
Eine simple Sternschnuppe macht zwar noch kein Weltuntergangsszenario, doch die apokalyptischen Meteoriten schlugen zwischenzeitlich wohl auch im Drehbuch ein, denn trotz gängiger Verlaufsmuster des Katastrophenfilms findet sich nur lose zusammen geschustertes Stückwerk ohne Sinn und Verstand.

Der Streifen funktioniert infolgedessen nur dann, wenn man bereit ist, sein Gehirn für rund 88 Minuten komplett ad acta zu legen und sich vom brauchbaren Tempo, den wenigen charmanten Momenten und den halbwegs ansprechenden Schauwerten berieseln zu lassen.
Denn hurtig steigt man ein, als das Pentagon den Befehl zum Abschuss eines riesigen Meteoriden gibt. Doch Flötepiepen, - das Gestein verwandelt sich in unzählige Meteoriten, die unaufhaltsam auf die Gebiete zwischen Nevada und LA zurasen und nebenher auch noch das Trinkwasser der Region verseuchen. Wissenschaftler David verliert bei Quarantänemaßnahmen Frau und Tochter aus den Augen und versucht sie mithilfe der bereits angeschlagenen Lynn wieder zu finden.

An sich passt hier nichts zusammen: Was ist David für ein Wissenschaftler, warum darf dessen zwölfjährige Tochter um zwei Uhr nachts unbedarft im Internet surfen und welches Heilmittel gegen das verseuchte Trinkwasser schleppt er im Verlauf in seinem Beutel herum? Spritzen hat er ja zu Genüge dabei, doch wann hat er die präpariert und mit wem stand er da noch mal in Kontakt?
Fragen über unbeantwortete Fragen, doch Joe Lando schafft es innerhalb der Heldenrolle immerhin, einen Gesichtsausdruck zwischen Mel Gibson in „Mad Max“ und Eric Roberts in „Cyclops“ zu halten, - jene krude Mischung, die einzig auf dem völlig unausgegorenen Skript basiert.

Denn die Figur Davids zeichnet im Kern nichts weiter aus als leichte Höhenangst (die im Verlauf natürlich durch eine völlig unlogische Klettertour bereinigt wird) und die Liebe zu seiner Familie, die während der Exposition allerdings kaum ein Fundament erhält.
Der Verlauf ist indes wirklich gurkig, denn das obligatorische Kompetenzgerangel der zuständigen Polit-Schaltstellen wird recht willkürlich zwischengeschaltet, während sich David und Lynn durch die Gegend schlagen und dabei dubiose FBI-Leute treffen, die kurzfristig von einer Gang umlagert werden. Dazu eine Kirchenfrau, damit wenigstens ein paar moralische Werte eingestreut werden und sollte eine Figur über sein, knallt einer der Meteoriten natürlich auf genau diese.

Zum Showdown donnern entsprechend ein paar Himmelskörper mehr auf die Erde, - schließlich wird LA noch von einem Kometeneinschlag bedroht und trotz aller widersprüchlichen Wirkungen des schnell verabreichten Heilmittels könnte die Menschheit noch vom Helden gerettet werden, der sich final durch eine geballte Ladung von Explosionen kämpfen muss.
Etwaige Einschläge sehen letztlich auch gar nicht so schlecht aus und während der Score einigermaßen vorantreibt, fällt phasenweise kaum auf, wie doof die Chose eigentlich ist.

Denn es bleibt Stückwerk. Kaum eine Szene erschließt sich aus einem logischen Zusammenhang und sei es nur das Durchsuchen eines Mülleimers um Trinkwasser zu finden, während eine volle Ladung im Van daneben zu finden ist.
Das latent hohe Erzähltempo mit Road-Movie-Charakter und die brauchbaren darstellerischen Leistungen können zwar eine Menge kaschieren, doch wer ein seriös angelegtes Weltuntergangsszenario sucht, ist hier völlig fehl am Platze, denn selbst einige Trash-Freunde dürften sich nach der Sichtung leicht verarscht fühlen…
3,5 von 10

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