Review

Da hätte ich von Roman Polanski aber etwas mehr erwartet: "Die Neun Pforten" ist leider ein in jeder Hinsicht oberflächlicher Mainstream Film geworden, der eine eigentlich sehr gute Grundidee und damit jede Menge Potential verschenkt. Es fehlt wirklich an allen Ecken und Enden an Tiefgang, da kann Johnny Depp noch so geheimnisvoll flüstern oder bedeutungsschwanger dreinschauen - es kommt nun einmal auch darauf an, WAS gesagt oder gezeigt wird und nicht nur WIE.

Die Darstellungen sind allesamt klischeehaft (insbesondere was die okkulten Elemente angeht; aber auch wer sich nur ein wenig mit Bibliophilie auskennt, der wird sich desöfteren gelangweilt oder gar genervt an den Kopf fassen). Die Protagonisten sind unentwickelte Stereotypen, die, hätte man ihnen ihren kärglichen, vorhersagbaren Part innerhalb der Story nicht auf den Leib geschrieben, sich mangels Substanz in Wohlgefallen auflösen würden. Die Dialoge sind im Grunde überflüssig: es wird kaum etwas gesagt, was von Belang ist oder nicht ohnehin offensichtlich für den Zuschauer.

Sicher, wer ein Pentagramm für die Symbolisierung des Okkulten schlechthin hält und angesichts dessen gleich eine Gänsehaut bekommt, der mag sich für diesen Film durchaus begeistern können. Wer es dagegen etwas origineller, substantieller oder tiefgründiger mag, wird sich wohl eher vor der trivialen Umsetzung und lähmenden Langeweile fürchten.

Abgesehen davon, dass ich diese pseudo-coole Ästhetik ohnehin nicht mag, ist der Film obendrein zu jedem Zeitpunkt absolut vorhersagbar. Um es literarisch auszudrücken: "Die Neun Pforten" - leider nur ein Groschenroman.

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