Bestseller-Autor Christopher Roth hat es satt, immer nur Thriller und Horror-Romane zu schreiben, und würde viel lieber mal eine Romanze zu Papier bringen. Um den Kopf frei zu kriegen, lässt er sich von seinem Verleger eine längere Auszeit finanzieren. Zusammen mit seiner Ehefrau fährt Roth nach Italien, wo er ein abgelegenes Landhaus gemietet hat, um ungestört an seinem neuen Manuskript arbeiten zu können. So könnte dann auch eigentlich alles prima sein... wenn da nicht allem Anschein nach ein Serienkiller die nähere Umgebung unsicher machen würde, dessen grausiger Modus Operandi direkt aus einem von Roths Romanen stammen könnte. Oder verwischen für den gebeutelten Autor doch nur allmählich die Grenzen zwischen Phantasie und Realität? Generischer Horror-Streifen, der gänzlich auf dem Mist von Alexandre Aja-Spezi Maxime Alexandre gewachsen ist, denn der hat unter dem Pseudonym "Max Sender" hier nicht nur geschrieben und inszeniert, sondern auch den DP gegeben... und sich aufgrund der Mehrfach-Belastung eventuell auch ein wenig verhoben. Eine lauwarm aufgekochte Story und inhaltliche Schwächen können angesichts des anvisierten Ergebnisses vernachlässigt werden, denn hierbei sollte bestimmt nie mehr herauskommen, als ein kleines B-Movie mit Euro-Horror-Flair, aber wenn man sich vor Augen hält, dass Alexandre als Kameramann für einige ziemlich gut aussehende Filme verantwortlich zeichnet (an vorderster Front natürlich "High Tension"), bleibt 'Christopher Roth - Der Killer in dir!" leider auch visuell hinter den Erwartungen zurück. Die ersten 40 Minuten sind primär langweilig und werden hauptsächlich von gestelzt klingenden Dialogen bestimmt, bevor Alexandre das Ruder doch noch ein wenig korrigierend herumreißen kann und vermehrt die blutigen Make Ups und Masken von Gianetto De Rossi einspielt, der ja damals schon Fulcis "Woodoo - Schreckensinsel der Zombies" und "Das Haus an der Friedhofsmauer" F/X-technisch betreut hat (und dessen Beteiligung man ruhig auf dem Cover hätte herausstellen können, dann wäre die Ramschkisten-DVD bei mir nicht über ein Jahr lang ungesehen herumgeflogen). Der hat zwischenzeitlich auch nichts verlernt, und angesichts so mancher exzessiver Kunstblut-Sudelei kommt zum Schluss hin wenigstens noch ein bisschen Stimmung in die Bude. Die deutsche Fassung ist in den Gore-Szenen ungeschnitten, aber dafür miserabel synchronisiert, und ausgerechnet Ben Gazzara, der hier in einem seiner letzten Auftritte Roths Verleger mimt, hat einen Sprecher verpasst bekommen, der so klingt, als würde er sonst billige Pornos einstöhnen.
4/10